Also, diese eine Sache möchte ich gerne ein für alle Male klarstellen: Wir Ärzte geilen uns nicht daran auf, unsere Patientinnen anzuglotzen. Das haben wir nämlich gar nicht nötig. Zumindest die Meisten von uns nicht. Also:
Wenn wir eine Patientin untersuchen – egal ob atemberaubend schöne junge Frau oder altes Großmütterchen, dann sind gewisse Teile unseres Hirns routinemäßig abgeschaltet. Anders würde es gar nicht gehen. Wir Ärzte leben davon, daß ihr Patienten und Patientinnen Vertrauen zu uns habt. Gewisse Dinge sind uns übrugens genauso unangenehm wie Euch. Und dann gibt es noch Dinge, die Euch unangenehm sind, über die wir aber mit einer gewissen professionellen Nonchanance hinweggehen: Dinge, vor denen Ihr Euch vielleicht ekelt: Körperausscheidungen aller Art, verdreckte und infizierte Wunden, Blut in jeder Form und schrecklich zugerichtete menschliche Körper, die Details erspare ich Euch hier. Auch damit haben wir gelernt, zu leben, weil wir nämlich, wie schon erwähnt, gewisse Teile unseres Hirns manchmal routinemässig ausschalten. Und trotzdem sind wir Menschen geblieben.
Jedenfalls die meisten von uns.