Tja, jetzt hat es mich erwischt. Ich habe in diesem Monat die fragwürdige Ehre, auf der Privatstation eingesetzt zu sein.
Ich habe in meiner langjährigen “Karriere” noch keine Klinik gesehen, in der dieser Job beliebt war, denn irgendwie ist man ja als Privatassi immer der Dumme. Der Chef ist immer mit einem unzufrieden, die Oberärzte sind ständig knatschig, weil man mehr als der Chef weiß, die Patienten sind geladen, weil sie nicht jeden Tag den Chef seien.
Für den Assistenten eine klassische Catch-22-Situation.
Schade, denn eigentlich sollte man meinen, von der Nähe und dem direkten Draht zum Chef profitieren zu können, aber mehr Ausbildung, OP-Einsatz (HA!, was für ein Hohn) oder Erklärungen gibt es jetzt definitv NICHT. Weiß ich doch, ist ja nicht das erste (oder letzte) Mal, daß ich Privateer bin.
In meinem PJ-Haus war es wenigstens so, daß der Privat-Assi eine zusätzliche Pool-Beteiligung bekommen hat. Ist hier aber nicht so. Dabei wäre das in meinen Augen wirklich gerechtfertigt. Immerhin sind Privatpatienten um ein Mehrfaches anstregender als “Normalos”.
Wenn ich weiter nicht ganz durchgebackene Hefeteilchen esse, hat sich das mit dem Privateer für morgen vielleicht eh erledigt.
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