Erkrankungen beim Triathlon

Über Triathlon hatte ich schon bei Sommersportarten aus ärztlicher Sicht berichtet. Ich möchte hier noch etwas ausführlicher auf diesen mittlerweile schon über 30 Jahre alten Dreikampf eingehen.Wer ist der beste Ausdauerathlet? Der Schwimmer, der Radfahrer oder der Läufer? Diese Frage konnte 1978 offensichtlich nicht ausreichend geklärt werden, darum fand in diesem Jahr der erste sogenannte Ironman statt. Die wahnwitzigen Distanzen von 3,8 km Planschen, 180 km Hämorrhoidenschaukel-Fahren und 42 km Auf-dem-Zahnfleisch-Laufen habe mich damals schwer fasziniert. Kann das eigentlich gesund sein? Mittlerweile gibt es ja auch die kurze Distanz im Triathlon, die sogar bei den dopilympischen Spielen Einzug gehalten hat. Welche Krankheiten erwarten denn nun einen Triathleten?

  • Cystitis (Blasenentzündung), weil man sich ja bekanntlich mit dem nassen Badehöschen aufs Fahrrad setzt. Und auch sonst ist die Bekleidung häufig recht knapp gewählt, denn Aussehen ist beim Dreiathlon schliesslich das Wichtigste. Ergebnisse sind zweitrangig.
  • Persönlichkeitsstörungen und Grössenwahn, weil sich der Athlet nach einem absolvierten Ironman in mental-höheren Sphären befindet. Man hat Unmenschliches geschafft und ist daher unverletzbar, stark, mächtig und überhaupt …
  • Burn-Out, aufgrund den immensen Trainingsumfängen kann hier leicht eine körperliche und psychische Erschöpfung eintreten. Also immer hübsch artig und nicht übertrieben den Sport ausüben. Für die Hawaii-Qualifikation reichts dann schon noch, irgendwann einmal …
  • Unfälle beim Radfahren. Beim Schwimmen beissen einen nur die Fische, beim Marathon bricht man halt zusammen, aber das Gefährlichste am Dreikampf ist das Zweiradbewegen. Hier gibt es Stürze mit unschönen Folgen, wie Schlüsselbeinbrüche, Schädel- oder sonstigen Körperbeschädigungen. Das schlimmste daran ist aber, dass der 10.000 Euro-Bolide im Eimer ist.
  • Kreislaufdysregulation. Hat man sich für die Weltmeisterschaft in Hawaii qualifiziert, ist dann dort mit erheblicher Hitze zu rechnen. Viel Flüssigkeit Eintrichtern lautet hier die Devise, sonst streckt einen der Marathon-Mann bei Kilometer 35 nieder.
  • Überlastungsreaktionen von Knorpeln, Sehnen, Muskeln und anderen Weich- und Hartgeweben im menschlichen Körper. Man muss allerdings bedenken, dass ein Ironman aus 90% Eisen besteht. Der Rest ist Wasser.
  • Erbrechen und Durchfälle sind gerade bei Langdistanzen häufig. Elektrolytstörungen treten bei körperlicher Schwerstanstrengung und fehlerhafter Zufuhr von Getränken und Nahrungsmitteln auf. Diese ungünstigen Auswirkungen kann man dann auf den bereitgestellten Mobil-Toiletten oder in den angrenzenden Wiesen wahrnehmen.

Und dennoch: Triathlon gilt, aufgrund des abwechslungsreichen Trainings, als eine sehr gesunde Sportart. Und schliesslich ist der ganze Schmerz doch rasch vergessen, wenn einmal die Finishline erreicht ist.

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