Wenn es darum geht, den Senioren Versprechungen zu machen, dann hat man sowohl in der Kommunal- als auch in der Bundespolitik eine leichte Zunge. Geht es aber darum, personelle Ausstattungen zu finanzieren, die nicht nur eine „Satt-und-sauber“-Pflege gewährleisten sondern auch Raum für die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und für menschliche Zuwendung lassen, dann haben wirtschaftspolitische Themen höhere Priorität. Welcher Politiker interessiert sich 120 Tage vor der Bundestagswahl für die Belange der Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen von Pflegeinrichtungen? Diese Frage stellt Georg Bonerz, Leiter des Marienhauses in Essen. Er ruft die Politik auf, 5 Abgeordnete zu entsenden, die bereit sind, in seiner Einrichtung am 13. Juli eine Frühschicht zu begleiten. Er gibt damit den Politikern die Chance, durch eine kleine Geste zu zeigen, dass sie – neben den Belangen prominenter Konzerne – auch das Geschick der einzelnen Bürger interessiert, die sie vertreten. Ob sie diese Gelegenheit wahr nehmen? (Al)
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Erstes erfolgreiches eArztbrief-Audit für GMC Systems
Als erster Anbieter hat der Softwarehersteller GMC Systems mbH Anfang März 2015 das im Februar 2015 eingeführte Audit für den elektronischen Arztbrief (eArztbrief) via KV-Connect für seine herstellerübergreifende Kommunikationssoftware GMC PaDok erfolgreich abgeschlossen. Der KV-Connect eArztbrief ist von der KV Telematik GmbH (KVTG) zusammen mit Softwareherstellern und KVen entwickelt worden. Seit September 2014 steht den PVS-Herstellern die dazugehörige Spezifikation zum Einbau in ihre Softwaresysteme bereit. Die KVTG bietet seit Februar 2015 zur Qualitätssicherung, um die ordnungsgemäße Implementierung und Interoperabilität des eArztbriefes mit KV-Connect zu überprüfen, ein Prüfverfahren an – das kostenfreie KV-Connect Audit. Nun hat GMC Systems als erster Hersteller für die Kommunikationssoftware GMC PaDok das Audit erfolgreich durchlaufen. „Die KV Telematik gratuliert GMC Systems zum erfolgreichem Bestehen des eArztbrief-Audits“, sagt Dr. Florian Fuhrmann, Geschäftsführer der KVTG. Dr. André Kaeding, Geschäftsführer von GMC Systems, freut sich, „der elektronische Arztbrief steht für die Zukunft der Kommunikation zwischen Ärzten. Wir sind natürlich stolz, für unsere Kunden als Erste das Audit abgeschlossen zu haben.“ GMC PaDok ist eine herstellerübergreifende Software, die sich als eigenständiger Kommunikationsclient betreiben oder als Add-on in beliebige Praxis- oder Kliniksysteme integrieren lässt. Die Überreichung des Zertifikats und die Eintragung in das offizielle KVTG-Audit-Register erfolgt in Kürze. Weitere PVS-Hersteller haben ihre Audit-Teilnahme zugesagt. Dies ist für die mehr als 80 Arztnetze relevant, die ein reges Interesse an dem kürzlich verkündeten eArztbrief-Feldtest haben. Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
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Artikel aus Via medici, einer Thieme-Zeitschrift für Medizinstudenten und junge Ärzte
Hallo liebe User, hier stelle ich Ihnen einmal einen Artikel aus Via medici, einer Thieme-Zeitschrift für Medizinstudenten und junge Ärzte
(www.thieme.de/viamedici) im pdf-Format ein. Durch Klick auf die angeführten Abbildungen gelangen Sie zur PDF-Ausgabe.
16. Plattform Gesundheit des IKK e.V.: „Notfall Notversorgung! Von Steuerungs- und Strukturdefiziten“
Die Notfallversorgung in Deutschland braucht eine bundesweit einheitliche Struktur mit einer festgelegten und vor allem verlässlichen Kooperation zwischen ambulant und stationär. So das Resümee der Diskussionsteilnehmer der 16. Plattform Gesundheit des IKK e.V., die gestern stattfand. Vor mehr als 130 Teilnehmern diskutierten Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Gesundheitswirtschaft unter der Überschrift „Notfall Notversorgung! Von Steuerungs- und Strukturdefiziten“ in der Berliner Kalkscheune. „Ein Umerziehen der Patienten hin zu den bestehenden Strukturen ist aussichtslos, vielmehr müssen sich die Strukturen den geänderten Realitäten anpassen“, betonte die Berliner Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Dilek Kolat. In Berlin ist die Notfallversorgung nach Aussage der Senatorin „sehr gut, innovativ und stresserprobt“. Gleichwohl gebe es noch Verbesserungspotenziale. 39 Notfallambulanzen habe die Hauptstadt, alle gut aufgestellt, je-doch „rund um die Uhr voll“. Jährlich würden die Fallzahlen in den Berliner Rettungsstellen um fünf Prozent steigen. Das entspricht auch der bundesweiten Entwicklung, sagte die Senatorin. Als Gründe für die ansteigenden Patientenzahlen nannte die SPD-Politikerin u.a. Unkenntnis über die ambulanten Strukturen. 70 Prozent der 1,2 Millionen Notfälle, die in den Berliner Rettungsstellen 2012 behandelt wurden, seien ambulant betreut worden. 40 Prozent dieser Patienten kamen während der herkömmlichen Praxiszeiten. Wie dieses Problem abgestellt wer-den könne, dafür habe die Gesundheitssenatorin „keine Lösung“. Für eine bessere Versorgung der Patienten in den Kliniken habe Berlin jetzt Qualitätsvorgaben erstellt. Danach müssen die Notaufnahmen als eine eigenständige strukturelle und bauliche Einheit vorgehalten werden. Ärzte, die dauerhaft in der Notaufnahme tätig sind, sollen eine Zusatzqualifikation erwerben, ebenso die in der Notfallpflege Tätigen. Die zurzeit zwölf Portal-praxen, die an den Krankenhäusern angesiedelt sind, sollen für Entlastung der Notaufnahmen sorgen. Kolat berichtete, dass länderübergreifend derzeit an Lösungen gearbeitet wird, um die Versorgungsqualität zu verbessern. Berlin habe die Federführung bei dieser Arbeitsgruppe übernommen. Hans-Jürgen Müller, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V., wies darauf hin, dass die Versicherten mit den Füßen abstimmen würden: 20 bis 25 Millionen Menschen werden jährlich in den Notaufnahmen der Kliniken betreut. Rund elf Millionen davon lediglich ambulant. Er forderte die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) auf, ihrem Sicherstellungsauftrag nachzukommen. „Die Strukturen müssen dem gesetzlich verankerten Grundsatz ´ambulant vor stationär` Rechnung tragen“, so der Vorstandsvorsitzende. Mit dem Ärztlichen Bereitschaftsdienst, der von den niedergelassenen Ärzten organisiert werde, gelinge dies offenbar nicht. Müller berichtete, dass unbekannt sei, wie der Bereitschaftsdienst erreicht werde. Die bundesweite Nummer 116117 würden nach einer Umfrage der KBV 2016 weniger als die Hälfte der Patienten kennen. Müller: „Hier besteht noch Potenzial für Kommunikationsmaßnahmen.“ Der Vorstandsvorsitzende sprach sich für die von der Politik verordneten Portalpraxen aus. Kein Patient dürfe abgewiesen werden. Als „Kampf im ambulant-stationären Grenzbereich“ beschrieb Dr. Wulf-Dietrich Leber, Leiter der Abteilung Krankenhäuser des GKV-Spitzenverbandes, die derzeitige Situation. Der Patient wisse nicht, wohin er im Notfall gehen solle. Daran ändere auch die Einrichtung von Portalpraxen nichts. Nach Gesprächen mit den Kliniken wisse er: „Der Pförtner entscheidet dar-über, wer wo versorgt wird.“ Die Portalpraxen dürften nach Aussage von Leber nicht vor die Notfallambulanzen gestellt werden. Für den GKV-Mann ist derzeit bereits klar: „70 Prozent der Krankenhäuser haben keine richtige Notfallversorgung.“ Er forderte eine Spezialisierung der Rettungsstellen. So würden beispielsweise in Wien nachts und am Wochenende Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt nur in zwei Kliniken gebracht. Leber: „In Berlin sind dafür 39 Kliniken da, das brauchen wir nicht.“ Auch in der Schweiz würden Patienten mit sogenannten Bagatellerkrankungen zu oft in die Notaufnahme gehen, berichtete Felix Schneuwly, Head of Public Affairs, comparis.ch AG Zürich. Die Finanzierung sei dual – über den Krankenversicherer und über Steuern. Dies sei nicht zufriedenstellend. Auch bei der Planung habe die Schweiz Probleme. „Der Spagat der Notfallversorgung zwischen Planung durch Kantone und Marktwirtschaft ist immens“, so Schneuwly. Auf der einen Seite erlasse der Bundesrat einheitliche Planungskriterien, die Kliniken müssten jedoch die Leistungen „kostengünstig und effizient“ erbringen. Die Vielfalt ist „pittoresk“, so der Schweizer: „26 Kantone regeln die Versorgung für insgesamt acht Millionen Einwohner“ – zudem noch mit unterschiedlichen Notrufnummern. Die Zukunft sieht Schneuwly in der Telemedizin: Damit könnten Patienten im Notfall besser gesteuert werden. Dr. Dominik Graf von Stillfried, Geschäftsführer des Zentralinstitutes für die Kassenärztliche Versorgung Deutschlands, sieht das Problem „nicht nur bei den Kassenärztlichen Vereinigungen“. Er kritisierte, dass die bundeseinheitliche Rufnummer für den Ärztlichen Bereitschafts-dienst nicht rund um die Uhr geschaltet werden dürfe. In Berlin gebe es zudem einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst, der aber offenbar nicht bekannt sei. „Wenn der Patient meint, er sei ein Notfall, dann müssen wir ihn behandeln“, sagte Dr. Bernd Metzinger, Geschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Er forderte, dass eigentlich nur „der erfahrenste Arzt der Klinik“ in der Notfallambulanz entscheiden könne, ob der Patient in die Portalpraxis oder in die Rettungsstelle gehört. „Der Patient muss in die richtige Versorgung“, so Metzinger. Er sprach sich gegen die ab 1. April vorgesehen Abgeltungspauschale aus. Zwei Minuten habe ein Arzt Zeit, um zu entscheiden, ob der Patient in der Notaufnahme behandelt werden müsse. Das sei zu wenig. Dr. Christopher Niehues, Geschäftsführer des Institutes für Management der Notfallversorgung, ist sich sicher, dass die Portalpraxen allein das Problem nicht lösen werden. „Patienten gehen ganz gezielt in die Klinik – das ist nicht abhängig vom Sozialstatus“, so Niehues. Derzeit sei nicht bekannt, wieviel Patienten in den Notaufnahmen behandelt würden. Niehues: „Es gibt 20 verschiedene Abrechnungsverfahren – wir brauchen Daten und Statistiken.“ Verlässliche Zahlen erhofft sich auch Michael Zaske, Leiter des Referates gesundheitliche Versorgung, Gesundheitswirtschaft, Krankenhäuser, Rehabilitation im Brandenburger Ministerium für Arbeit, Soziale, Gesundheit, Frauen und Familie. Gemeinsam mit Krankenkassen, wie der IKK Brandenburg und Berlin, Landeskrankenhausgesellschaft, KV Brandenburg und IGES-Institut sollen jetzt die Daten in den Rettungsstellen erhoben und ausgewertet werden. Zaske: „Wir haben zu viele Anlaufstellen, zu viele Systeme parallel und zu wenig gemeinsame Kooperation und Steuerung.“ Die KBV hat nach Aussage von Dr. Graf von Stillfried jetzt ein Konzept erarbeitet, um dem Problem aktiv zu begegnen: So soll die bundesweite Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 24 Stunden geschaltet werden. Dort würden Patienten auch beraten werden und eine „angemessene ärztliche Empfehlung – mit möglichem Term
in – erhalten“, so von Stillfried. Die Portalpraxis ist nach seiner Aussage „nicht an allen Klinikstandorten“ erforderlich. Grund: Die Auslastung müsse gewährleistet werden. Zudem müsse es auch eine Konzentration der Notfallambulanzen geben – beispielsweise auf Schlaganfall oder Herzinfarkt. […]
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