Noch ein Argument gegen selbstdispensierende Ärzte

Selbstdispensation nennt man es, wenn der Arzt die Medikamente, die er verschreibt auch gleich selbst verkauft.

In der Schweiz ist das (leider) in einigen Kantonen generell erlaubt – selbst in den Gross-städten, wo es Apotheken in unmittelbarer Nähe hat.

Für den Arzt ist das ein Hochseilakt zwischen seiner Verantwortung als Monopolinhaber des Verschreibungsrechts und seinem Interesse an einem wachsenden Einkommen.

Arztapotheken sind zudem nicht öffentlich zugänglich und jeder Bezug in der Arztapotheke bedeutet eine Konsultation nach Tarmed (dem Abrechnungssystem der Ärzte), also massive Kosten in der Prämie.

Täglich finden über 300’000 Gespräche in der Apotheke statt (es gibt gut 1700 Apotheken in der Schweiz). Werden nun 10% davon in die Arztpraxis verlagert, wäre mit neuen Kosten von 1‘000‘000 (1 Million) Schweizerfranken pro Tag zu rechnen!

Denn die Beratung in der Apotheke ist (immer noch) gratis – und auch wir sind Fachpersonen des Gesundheitssystems und ausgebildet in der Triage – d.h. wenn es etwas ist, was weitere Abklärung oder Behandlung braucht, dann schicken wir die Leute zum Arzt … und sonst nicht.

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