Foto: flickr creative commons Autor: rofi
Wie bekannt, wird in der aktuellen offline Phase des Rollouts der eGK außer einem neuen Lesegerät keine weitere Hardware benötigt. Schon bei der Installtion der neuen Lesegeräte aber gibt es Probleme, so sind zwar die PVS Anbieter von der Gematik und den Herstellern der Lesegeräte sorgsam geschult worden, diese Anbieter selbst machen aber zum größten Teil gar nicht die Installation, sondern überlassen diese ihren Servicepartnern vor Ort.
Mein Eindruck ist, dass dabei ein Informationsdefizit zu beklagen ist, so werden nach meiner Beobachtung die Lesegeräte größtenteils schlicht alt gegen neu ersetzt, ohne jede weitere Softwareinstallation, offenbar in Unkenntnis von Installationsanleitungen der PVS Hersteller in den Zentralen. Auf Nachfragen wird dann noch stolz berichtet, auf diese Art schon Dutzende Geräte “installiert” zu haben. Problem dabei: auf diese Weise können die neuen Geräte die alten KVK Karten zwar lesen, die neuen eGK aber nicht. Das geht sicher erst durch Aktualisierung der Treibersoftware. Zur Verteidigung der Servicepartner vor Ort sei aber gesagt, dass es aktuell an eGK Testkarten mangelt, mit denen die Installation einfach überprüft werden könnte. Diese Testkarten in der aktuell gültigen Revision werden erst noch hergestellt. Alle weiteren teils kursierenden Testkarten sind Revisionen, die nur für den Anwendertest der Onlinephase ausgegeben worden sind, also nur mit HBA und Konnektor zu lesen sind. Die aktuell ausgegebenen Karten entsprechen zwar schon dieser Spezifikation, der Rev.1., haben den Datensatz bis zur Onlinephase aber noch auf einem unsicheren Speicherbereich, um damit in der Offlinephase überhaupt arbeiten zu können. Erst später, in der kommenden Onlinephase werden die Daten in den sicheren Bereich transferiert ohne dass die eGK technisch dafür geändert werden müsste. In der Summe sind die aktuell kursierenden Testkarten für die Offlinephase der Lesegeräte also nur bedingt geeignet, die Servicepartner vor Ort werden also behindert.
Diese und sicher auch andere Gründe haben nach Informationen “gewöhnlich gut unterrichteter Kreise” die Gematik dazu veranlasst, evtl. für die kommenden Onlinephase nur eigens zertifizierte Techniker zuzulassen, was sicher dazu führen wird, dass die PVS Hersteller, die Servicepartner vor Ort zur Zertifizierung der Techniker auffordern werden, wie ich persönlich vermute wahrscheinlich auf deren Kosten.
Hintergrund ist, dass die Installation der Hardware für die kommende Onlinephase sicherheitstechnisch heikel ist und Fehler in diesem Bereich zu Brüchen der Sicherheitsarchitektur führen würden.
All das wird aber noch einige Zeit dauern. Im Moment wurde erst der Anwendertest der Onlinephase abgeschlossen und hat Nachbesserungsbedarf ergeben, soweit ich erfahren konnte sind die Übertragungszeiten der eGK Überprüfung via Konnektor noch zu lang. Ist dieses Problem beseitigt, wäre der Anwendertest zu wiederholen. Danach kommen erst noch der 10,000er und 100,000er Test, erst nach deren Abschluss wäre an eine allgemeine Onlinephase zu denken, wie bekannt zuerst in Nordrhein.
Nach Insiderkreisen ist das aber nicht vor 2012 zu erwarten.