Wir Ärzte sind kluge Menschen. Darum lesen wir nicht nur die Bildzeitung und den Spiegel, sondern außerdem noch regelmäßig sieben vierschiedene wissenschaftliche Fachzeitschriften am Tag… naja, zumindest einige von uns tun das, die richtig klugen Ärzte eben.
Wer einen Artikel für den Spiegel oder die Bildzeitung schreibt, muß vor allem gut und verständlich schreiben können. Außerdem sollte er seine Geschichte gut recherchiert haben, beim Spiegel mehr, bei der Bildzeitung weniger gut. Das ist allgemein bekannt und klingt logisch, oder?
Mit wissenschaftlichen Fachzeitschriften ist das anders.
Man sollte etwas erforscht haben. Etwas neues herausgefunden haben. Das ist die höhere Form der Recherche, könnte man so sehen (im Englischen bedeutet das Wort “Research” übrigens sowohl Recherche als auch Forschung). Dann sollte man das, was man da erforscht hat, möglichst exakt darstellen können.
Journalistische Qualitäten sind da oft eher nebensächlich: Der Stil und Aufbau eines wissenschaftlichen Fachartikels ist sehr klar vorgegeben, fast wie ein Ritual.
Und dann wird der Artikel vor der Veröffentlichung in der Regel mehreren schlauen Kollegen zur Begutachtung vorgelegt. Erst wenn die ihn gelesen und für gut befunden haben, wird er gedruckt. So soll vermieden werden, daß zuviel Schrott und Papiermüll produziert wird.
Die Kontrolle klappt jedoch nicht immer.
Da haben letztens ein paar Witzbolde einen völlig sinnlosen Aufsatz formuliert – voller Fremdwörter, und in Aufbau, Struktur und Sprache auf den ersten Blick tatsächlich wie ein Fachartikel aussehend.
Aber man kapiert’s nicht, weil es auch nichts zu kapieren gibt.
Die schlauen Gutachter haben’s auch nicht gemerkt und einfach durchgewunken…
Läßt irgendwie tief blicken!
Nachzulesen im Ärzteblatt