In Deutschland ist die Zahl der Rauschgifttoten deutlich gestiegen.Nun setzt die Politik auf Hilfe statt Strafe.Sie sind blass,abgemagert,apathisch,gierig nur auf den nächsten Schuss Heroin: die Fixer.Ihr Elend schockiert seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit.Junkietreffs wie das Frankfurter Bahnhofsviertel gelten als Hochburgen von Prostitution und Beschaffungskriminalität.
Das Engagement von Polizei und Behörden gegen die Drogenhölle gleicht bislang dem Kampf von Herakles gegen die mehrköpfige Hydra – es scheint hoffnungslos.Fast 2000 Menschen starben 1999 den Drogentod.Rauschgiftfahnder stellten knapp 800 Kilogramm Heroin sicher,16 Prozent mehr als im Vorjahr.
Um den Drogensumpf langfristig auszutrocknen,setzt die rot-grüne Regierung auf „Hilfe statt Strafe“ für Süchtige.So sollen Ärzte neben der Ersatzdroge Methadon künftig auch Heroin an verelendete und nicht therapiefähige Abhängige verabreichen dürfen.
Mit der Techno-Bewegung hielt ein ganzes Arsenal neuer Rauschmittel auf Partys und in Diskotheken Einzug.Eine weitere Entwicklung: „Der Mischkonsum ist der Trend der 90er-Jahre“,sagt der Berliner Drogenexperte Tibor Harrach.Von Haschisch über Ecstasy und LSD bis Kokain ziehen sich viele Jugendliche alles rein,was schnell „high“ macht.
Letzter Schrei: Ökodrogen.Sie heißen Kawa-Kawa,Ayahuasca oder Baby Woodrose.In „Headshops“ oder im Internet sind die Substanzen für jedermann zu haben.Im Vorjahr beschlagnahmte die Polizei erstmals mehr als 40 Kilo illegaler „Psilo-Pilze“.Problem Nummer eins jedoch sind die legalen Drogen: An den Folgen von Alkohol und Tabaksucht sterben in Deutschland jährlich etwa 140 000 Menschen.