PJler arbeiten viel und kriegen dafür in der Regel keine Kohle, stellt der Spiegel heute fest.
Welch bahnbrechende Erkenntnis.
Wir erinnern uns: Ein Medizinstudent im letzten Jahr – dem Praktischen Jahr – hat zwar noch einen gültigen Studentenausweis und kommt so mit Glück etwas billiger ins Kino, aber das wars’s dann auch schon mit dem lustigen Studentenleben. Das ist nämlich weitgehend vorbei. Stattdessen heißt es früh aufstehen, Patienten versorgen, Leben retten und so, wie ein richtiger Arzt, nur dass man es halt noch nicht ist, auf dem Papier eben, und dafür eben keine Kohle kriegt.
Das perverse an der Sache:
Die Uni zahlt dem entsprechenden Krankenhaus eine Menge Geld dafür, dass dieses Haus den PJ-ler – also den Studenten auch ausbildet.
Fakt ist:
Mit etwas Glück darf man einmal in der Woche beim Oberarzt darum betteln, dass der einem zwischen OP und Ambulanz ein paar Anekdoten erzählt. Und natürlich schaut man sich eine Menge Sachen bei den Schwestern und bei den Assistenzarzt-Kollegen ab. Learning by Doing nennt sich das. Ist ja im Prinzip keine schlechte Sache, aber das Krankenhaus profitiert davon, um so mehr, je besser ausgebildet der PJ-ler ist, und deswegen wäre es eigentlich eine faire Sache, dafür bezahlt zu werden… nicht unbedingt zwangsläufig fürstlich, aber zumindest soviel, dass man halbwegs über die Runden kommt, wie es in anderen Ländern schliesslich auch der Fall ist.
Aber nee, wir mussten seinerzeit sogar das Mittagessen in der Kantine selbst bezahlen. Und zwar mussten wir mehr bezahlen als die “richtigen” Kollegen, weil der Angestellten-Rabatt schliesslich nicht auf uns zutraf da wir ja nicht angestellt waren, sondern nur dumme Studenten.
Ja, Sternenmond hat diese Phase diese Woche überstanden. Herzlichen Glückwunsch! Und ich drück Dir die Daumen fürs Hammerexamen. Und wenn Du dann irgendwann mal einen Job suchst… bei uns in Bad Dingenskirchen, in der allertiefsten und allerschönsten Provinz bist Du allerherzlichstens Willkommen! Vielleicht sieht man sich ja!