Andere Bezeichnungen: Raubtierkapitalismus, Manchester-Kapitalismus, Freieste Marktwirtschaft
Besonderheit: Das Älteste und auch heute noch das weltweit am meisten verbreitete Gesundheitssystem der Welt
Wie es funktioniert: Willssu zu Dokter mussu zahlen. Hassu nix Zaster tut Dokter nix für Dich tun.
Also: Grundsätzlich gibts jede ärztliche Leistung nur gegen Bares.
Der Patient verhandelt direkt mit dem Arzt. Zwischenhändler, Versicherungsgesellschaften oder irgendwelche anderen Institutionen gibt es nicht.
Ob der Arzt auf Vorkasse besteht oder auch schonmal einen wackeligen Kredit einräumt, ist ihm überlassen. Wenn er aber zu nett ist, dann ist seine Existenz vielleicht gefährdet, weil dann die Reichen und lukrativen Patienten anderswohin gehen. Vielleicht gibt es irgendwo ein paar Idealisten, welche aus religiöser Motivation oder einfach aus echter Nächstenliebe die Patienten umsonst behandeln (Vielleicht werden ja auch von religösen oder wohltätigen Institutionen – früher waren das bekanntlich die Klöster – hier und dort gewisse Armenambulanzen unterhalten), aber auch das dürfte nicht allzu häufig sein.
Tatsache ist: Man muss es sich leisten können, zu einem guten Arzt zu gehen.
Dieses System ist gut für: Diejenigen Ärzte, die sich gut verkaufen können, Sehr gut begüterte Patienten die sich das Wartezimmer nicht mit dem Pöbel teilen müssen, die Gesunden (die zahlen auch nix), Reiche Hypochonder (jeder Arzt wird sie lieben), Solvente Anhänger der Kristallaurahokuspokustherapie und diejenigen Kristallaurahokuspokustherapeuten, welche sich gut verkaufen können.
Dieses System ist schlecht für: alle Anderen
Nebenbei:Es handelt sich wirklich auch heute noch um das weltweit häufigste Gesundheitssystem. Ich rede hier nicht von den USA, darauf kommen wir noch später zu sprechen. Aber es dürfte allgemein bekannt sein, dass viele Milliarden Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern keinerlei soziale Absicherung haben!