…das hat unsere werte Frau Gesundheitsministerin gestern vorgeschlagen, wie u.a. das Ärzteblatt berichtet. Seither hagelt es an zynischen bis hämischen Kommentaren – wie eigentlich immer wenn unsere Gesundheitsministerin etwas sagt, sie braucht ja nur den Mund aufzumachen und die werten Kollegen springen gleich auf die Barrikaden.
Aber gut, was sollen die jungen Ärzte da auf dem Land?
Medizynicus ist schon da. Und zwar schon eine ganze Weile. Anfangs war es ein Schock: Das ungezwungene Sozialleben, wie man es aus Studentenzeiten gewohnt ist, das ist vorbei, wenn man bis zum nächsten Kino erst einmal eine Stunde lang im Auto unterwegs ist. Und Sozialkontakte vor Ort außerhalb des Krankenhauses?
Macht Euch nichts vor Leute, vergesst es, es sei denn, Ihr seid in der Gegend aufgewachsen oder extrem kontaktfreudig.
Eine diskrete Affäre mit der Kassiererin vom Supermarkt? Vergesst es! Schneller als Ihr denkt weiß es das ganze Dorf. Nach spätem Feierabend auf dem Weg zur Fortbildung zu schnell gefahren und geblitzt worden? Innerhalb von achtundvierzig Stunden ist das Stadtgepräch! Ehrlich.
Aber gut, damit kann man leben. Es gibt ja auch Vorteile: billigere Mieten, gute Luft… und vor allem, und das ist mal ein wirklich echter Vorteil, das entspanntere Arbeitsklima in kleineren Häusern.
Aber langfristig… die demographische Entwicklung geht ganz klar in die andere Richtung: Die Bevölkerung schrumpft und zieht vom Land weg in die Stadt.
Dort spielt also die Musik, langfristig gesehen.
Warum sollten wir uns diesem Trend widersetzen?
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