Nachtrag zum Volksfest

tja, jetzt ist das Bad Dingenskirchener Volksfest vorbei. Wie wars?
Ja, ich bin dann am frühen Abend da mal so hingetigert, einfach mal schaun, was da so alles los ist… Ja, da war schwer was los… es gab Blasmusik und Bratwurst und Bratwurst und Blasmusik und Bier aus Plastikbechern für zwofuffzich der halbe Liter, aber ich glaube, das erwähnte ich schon.
Von den attraktiven jüngeren Schwestern war keine da.
Von weniger attraktiven älteren auch nicht.
Anstatt fünf Euro in die Schowiekasse zu zahlen holte ich mir ein Bier und schritt das Gelände einmal ab, von vorn nach hinten, von hinten nach vorn und positionierte mich dann an allen vier Ecken. Natürlich nacheinander.
Ja, noch nicht einmal Patienten sah ich, weder aktuelle noch ehemalige, die müssen sich wohl alle gut vor mir versteckt haben.
Wenigstens die Musik wurde mit einsetzender Dämmerung besser. Statt Blasmusik gab es jetzt ne Band. Die Sängerin sah ganz lecker aus, aber das tun Sängerinnen ja heutzutage meistens, dafür brauchen sie nicht singen zu könnnen. Singen konnte die hier nämlich auch nicht.
Okeh, dachte ich mir, für den Gedanken wäre jetzt nochmal fünf Euro in die Schowieh-Kasse fällig, respektive ein weiteres Bier und wie ich da so an der Bar stehe…
…da vernehme ich aus der Ferne eine schrille Stimme…
“Herr Doktor!”
Beim Umdrehen verschütte ich vor Schreck das halbe Bier.
“Huhu, Herr Doktor!”
Und wen sehe ich da, an der in ganz rosa gehaltenden Sektbar gegenüber?
Meine fünfundsechzigjährige Nachbarin, ja genau Diese, diejenige welche mir letzens ein Benzo-Rezept aus der Tasche leiern wollte.
Ich grinse ihr freundlich zu, verschwinde unauffällig im Getümmel, trinke den Rest meines Plastikbieres aus und mache mich fluchtartig vom Acker.
Zweiundzwanzig Uhr dreißig. Fertig mit Sau rauslassen für dieses Wochenende.

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