Das Norddeutsche Zentrum zu Weiterentwicklung in der Pflege hat eine Pilotstudie in Auftrag gegeben, die ergründen soll, welche Kriterien für Schulabgänger ausschalggebend sind, sich für oder gegen einen Pflegeberuf zu entscheiden. Auf Grundlage dieser Daten soll dann eine Imagekampagne durchgeführt werden. Es wird dann wohl darauf zu achten sein, sich nicht dazu verleiten zu lassen, die Pflegeberufe so zu verkaufen, wie sie gar nicht sind. Dann ist die Enttäuschung und in der Folge die Berufsflucht um so größer. Auch wenn die Grundidee einer Imagekampagne ganz sicher ihre Berechtigung hat, wird sie nur dann wirksam sein, wenn zeitgleich in die Verbesserung der Arbeitsbedingungen investiert wird, und nach einer solchen Kampagne recherchiere ich im Web bisher vergeblich… (Al)
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Beitragsanstieg in der Pflege auf 5,5 % bis 2060 prognostiziert
Der Beitragssatz in der sozialen Pflegeversicherung wird bis zum Jahr 2060 auf 5,5 % anwachsen – mit danach weiter steigender Tendenz. Dies prognostiziert die neue Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP). Sie zeigt die Finanzierungsprobleme der umlagefinanzierten Pflegeversicherung auf und verdeutlicht die zunehmende Versorgungslücke. Die steigenden Beitragssätze treffen die jüngeren Jahrgänge unverhältnismäßig stark und führen zu einer ausgeprägten Ungerechtigkeit in der Belastung der Generationen. Die heute Erwerbstätigen finanzieren die heute Pflegebedürftigen – ohne sicher sein zu können, dass auch sie selbst in Zukunft versorgt werden. Insgesamt zeigt sich in der Pflegeversicherung eine wachsende Umverteilung von Jüngeren hin zu Älteren. Dieser Umverteilungsstrom hat sich bereits in der Vergangenheit verstärkt und wird weiter zunehmen. Um den Problemen nachhaltig zu begegnen, ist mehr Kapitaldeckung notwendig. Der 2015 eingeführte Pflegevorsorgefonds ist vor diesem Hintergrund ein Schritt in die richtige Richtung, reicht aber bei weitem nicht aus. Die Analyse weist nach: Die Ausgestaltung des Pflegevorsorgefonds ist nicht zielgenau und er ist auch nicht ausreichend vor dem Zugriff der Politik geschützt. Die Notwendigkeit, das Pflegerisiko in größerem Maße kapitalgedeckt abzusichern, bleibt damit bestehen und verstärkt sich sogar. Die Studie „Pflege: Notwendigkeit der Kapitaldeckung bleibt – Eine Analyse der neusten Entwicklung“ bedient sich aktueller empirischer Daten der Versichertenzahlen und der Einkommensverteilung, um die zukünftige Entwicklung der sozialen Pflegeversicherung fortzuschreiben. Sie steht im Internet unter www.wip-pkv.de unentgeltlich zum Download bereit. Pressemitteilung des des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP)
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Krankenhäuser erneut Vorreiter in Qualität und Transparenz
„Trotz der finanziell schwierigen Situation haben die Krankenhäuser in 99,9 Prozent aller mit Qualitätsindikatoren sowie im strukturierten Dialog überprüften Leistungen gute Qualität abgeliefert. Damit wird deutlich, dass die Krankenhäuser schon längst an der Spitze der Qualitätsoffensive stehen“, konstatierte Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), anlässlich der Veröffentlichung des Krankenhaus-Qualitätsreports 2014 durch das AQUA-Institut. 416 Qualitätsindikatoren in 30 Leistungsbereichen – von der Gallenblasenentfernung über Operationen an der Halsschlagader, Herzschrittmacherimplantationen und endoprothetische Operationen bis zur hochkomplexen Organtransplantation – wurden im Jahr 2014 erhoben. Insgesamt konnten über 3,2 Millionen Datensätze von bundesweit 1557 Krankenhäusern übermittelt werden. Im strukturierten Dialog der Landesgeschäftsstellen für Qualitätssicherung mit den Krankenhäusern im Jahre 2014 zeigte sich für das Erfassungsjahr 2013, dass 99,9 Prozent aller gemessenen Leistungen qualitativ gut waren. Für die übrigen Leistungen wurden zur Verbesserung der Qualität Stellungnahmen angefordert, Besprechungen und Begehungen in den betroffenen Krankenhäusern durchgeführt und konkrete Zielvereinbarungen mit Kliniken getroffen. Der DKG-Hauptgeschäftsführer forderte deshalb: „Die im Krankenhausstrukturgesetz vorgesehene Qualitätsprüfungsaufgabe sollte nicht an den Medizinischen Dienst der Krankenkassen übertragen werden, sondern an die Landesgeschäftsstellen für Qualitätssicherung.“ Von den 416 Qualitätsindikatoren wurden auf Empfehlung des AQUA-Instituts 279 im Qualitätsbericht der jeweiligen Krankenhäuser veröffentlicht – gegenüber nur 29 Indikatoren vor 2010. Zudem ist auch in der Versorgung von Frühgeborenen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht die Anzahl der Krankenhäuser, die sich an der vom AQUA-Institut eingerichteten Internetplattform „www.perinatalzentren.org“ zur Veröffentlichung ihrer Ergebnisdaten freiwillig beteiligen, in 2015 gegenüber dem Vorjahr von 90 auf 175 Perinatalzentren – und damit drei Viertel aller Perinatalzentren – angestiegen. „Damit sind die Krankenhäuser erneut Vorreiter in Sachen Qualität und Transparenz. An dieser Stelle möchten wir dem AQUA-Institut und den Landesgeschäftsstellen für Qualitätssicherung für die geleistete Arbeit unseren ausdrücklichen Dank aussprechen“, so Baum. Der Qualitätsreport 2014 ist auf den Internetseiten der DKG (www.dkgev.de) und des AQUA-Instituts (www.sqg.de) veröffentlicht. Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V.
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Privatversicherte profitieren stärker von Medikamenten mit beträchtlichem Zusatznutzen
Privatversicherte erhalten 39 Prozent mehr neue Medikamente im Vergleich zu Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung. Vor allem Medikamente, denen vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) im Rahmen der Nutzenbewertung ein beträchtlicher Zusatznutzen attestiert wurde, spielen in der Privaten Krankenversicherung (PKV) eine deutlich größere Rolle als in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Dagegen ist bei Medikamenten ohne attestierten Zusatznutzen im Durchschnitt über alle betroffenen Präparate kein wesentlicher Unterschied zwischen PKV und GKV erkennbar. So liegt der durchschnittliche Marktanteil der Privatversicherten bei den neuen Medikamenten des 2013er Jahrgangs bei 15,7 Prozent und damit deutlich über dem PKV-Versichertenanteil in der Gesamtbevölkerung (11,3 Prozent). Für die Medikamente mit beträchtlichem Zusatznutzen laut G-BA aus den Jahren 2011-2013 ergibt sich ein PKV-Marktanteil von 16,2 Prozent, bei denen mit geringem Zusatznutzen von 14,2 Prozent. Der PKV-Marktanteil für Medikamente ohne Zusatznutzen liegt hingegen nur bei 11,1 Prozent. Ursache für diesen Versorgungsunterschied sind die umfassenden Steuerungsinstrumente, die der Arzt bei Verschreibungen für GKV-Versicherte zu beachten hat. Diese Regularien gelten auch bei Medikamenten mit nachgewiesenem Zusatznutzen und führen vor allem bei teuren Medikamenten zu einer zurückhaltenden Verordnungspraxis gegenüber GKV-Versicherten. Bei Privatversicherten existieren derartige Regulierungsinstrumente hingegen nicht. Infolgedessen fällt der PKV-GKV-Unterschied bei neuen Medikamenten umso größer aus, je teurer ein Medikament ist. Diese Ergebnisse zu den neuen Medikamenten sind Teil der neuen WIP-Studie zur Arzneimittelversorgung von Privatversicherten. Grundlage der Untersuchung sind die Arzneimittelabrechnungsdaten, die zur Kostenerstattung von Privatversicherten eingereicht wurden. Die GKV-Vergleichsdaten stammen aus dem aktuellen Arzneiverordnungs-Report. Die Studie des WIP „Arzneimittelversorgung der Privatversicherten 2013 – Zahlen, Analysen, PKV-GKV-Vergleich“ kann im Internet unter www.wip-pkv.de heruntergeladen oder in gedruckter Form unentgeltlich beim WIP bestellt werden. Pressemitteilung des WIP – Wissenschaftliches Institut der PKV
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