Im Grunde sind die Flatrates ja schon ein alter Hut in diesem neuen Jahrtausend. Anfänglich gabs nur All-you-can-eat, All-inklusive-Reisen, Telefon und Internetdauerberieselung-Rate. Es folgten All-you-can-drink und andere … Aber halt, die älteste aller Flatrates ist doch die beim Arzt. (siehe: All-you-can-eat-Pillen auf wiwo.de (via Stationäre Aufnahme)) Einmal bezahlt und ein ganzes Quartal (!) lang Gesundheitsleistungen beziehen. (siehe auch: Transparenz – Was verdienen Ärzte 2009?)
Ich möchte daher einmal einen typischen Verlauf eines Sprechstundentermins bei einem handelsüblichen Hausarzt schildern.
Arzt: Wegen Ihrem Diabetes sollten Sie Metformin Tabletten einnehmen.
Patient: Gut, aber wegen meine starken Bandscheiben-Schmerzen bräuchte ich noch Diclofenac.
Arzt: Nun, da gebe ich Ihnen noch eine Tramadol mit drauf, ergänzt sich gut und wirkt stärker.
Patient: Da wird mir immer so schlecht, ich nehme noch Metoclopramid-Tropfen mit.
Arzt: Und zum Magenschutz Omeprazol. Ach, ich bin heute gut drauf und schreibe Ihnen die 100er Packung auf.
Patient: Dann bräuchte ich noch Überweisungen: HNO, Augen, Orthopäde, Gynäkologe, Urologe, Radiologe und Dermatologe.
Arzt: So viel? Aber ich bin doch eigentlich der Lotse.
Patient: Ich brauche einfach Sicherheit. Oder stellen Sie mein monatliches Schädel-Kernspin in Frage? Da könnte doch ein Hirntumor wachsen. Bei der Haut kann man ja auch nicht vorsichtig genug sein und überhaupt, kostet ja nix, ausser Zeit.
Arzt: Na gut, aber wie soll ich denn nur all diese Überweisungen begründen?
Patient: A.W.d.P.
Arzt: Auf Wunsch des Piloten?
Patient: Egal, wir sehen uns dann morgen wieder. (Gern auch mit Hausbesuch)
Arzt: Warum, Sie waren doch bereits 15x mal in der Sprechstunde dieses Quartal?
Patient: Kost ja nix.
Arzt: Genau das ist das Problem.
Bild: a mini-guide to our wonderful moon von dingopup auf flickr.com, unter einer Creative Commons-Lizenz
Artikel zum Thema passend:
Artikel von: Monsterdoc