Jeder kann über das medienbegleitete Abspecken des Reiner Calmund denken, was er will. Aber für mich als leidgeprüften Hausarzt, was dieses Thema betrifft, laufen zumindest zwei Dinge richtig:
1. setzt sich Herr Calmund mit der ausufernden Öffentlichkeit im Zusammenhang mit seiner Gewichtsabnahme so unter Druck, dass er praktisch nicht mehr anders kann, als eine bestimmte Anzahl an Kilos zu verlieren und
2. (dieser Punkt ist besonders erfrischend) gibt Herr Calmund frank und frei zu, dass seine Pfunde von zuviel Essen und zu wenig Bewegung kommen. Ein nicht allzu beliebter Denkansatz in der täglichen Praxis eines Hausarztes
Zu 1.) Diesen Punkt sollte jeder, der entschlossen ist, Gewicht abzunehmen, ebenso handhaben. Zwar interessiert es das Fernsehen und die Zeitungen nicht die Bohne, wenn Otto Normalverbraucher abnehmen will. Aber einiges ist auch schon mit nachdrücklichen Ankündigungen in der Verwandtschaft oder mit Wetten zwischen Freunden getan.
zu 2.) Hier sollte jeder sein Essverhalten und Bewegungsverhalten kritisch überprüfen. In den aller-allermeisten Fällen sind es eben nicht die Drüsen, die zur Fettleibigkeit führen, auch Gene spielen nur eine zweitrangige Rolle. Und das beliebte: “Herr Doktor, ich esse wie ein Spatz”, bedeutete jeden Tag eine Nahrungsmenge von etwa der Hälfte des eigenen Körpergewichts zu verkonsumieren.