Hallo!
beim Derma-Rätsel habt ihr unter anderem Erythema migrans und bakterielle Infektion als mögliche Differentialdiagnose genannt: http://www.thieme.de/viamedici/blog/?p=1068
Diese beiden Möglichkeiten waren auch meine persönlichen Favoriten, als ich mir meine Gedanken zu diesem Fall gemacht habe. Daher habe ich die„Duale Reihe – Dermatologie“ zu Rate gezogen und ein paar Fakten zu diesen Themen zusammengefasst. Falls ihr Lust habt, noch ein wenig mehr zu erfahren…:
Erysipel:
Ein Erysipel – auch Wundrose genannt – ist eine Streptokokken-Infektion der Haut. Die Erreger nutzen meist kleine Läsionen, z.B. Rhagaden oder Mykosen als Eintrittspforte. Beim Erysipel ist die betroffene Stelle überhitzt und gerötet, wobei die Hautrötung typischerweise scharf abgegrenzt ist. Das Erysipel wird von allgemeinem Krankheitsgefühl und Fieber begleitet. Es gibt aber Ausnahmen: Patienten, die nicht immunkompetent sind oder Cortison einnehmen, haben manchmal keine oder eine nur geringe Temperaturerhöhung. Laborchemisch findet man eine Leukozytose und eine erhöhte BSG. Ein Erysipel wird mit Penicillin i.v. behandelt. Bei einer Penicillinallergie kommen alternativ Erythromycin oder Clindamycin in Frage. Als Komplikation kann ca. 2 Wochen nach der Infektion einer Glomerulonephritis auftreten.
Erythema migrans:
Das Erythema migrans tritt Tage bis Wochen nach einer Borrelieninfektion auf. Um die Einstichstelle der Zecke bildet sich ein roter Fleck, der sich nach und nach ausbreitet. Typischerweise liegt eine zentrale Aufhellung vor, so dass die Hautveränderung wie ein Ring aussieht. Laborchemisch lassen sich im frühen Stadium IgM gegen Borrelien nachweisen. Das Erythma migrans sollte unbedingt frühzeitig und ausreichen lange behandelt werden, ansonsten kann es im weiteren Verlauf zu einer Beteiligung des zentralen und peripheren Nervensystems sowie von Herz und Gelenken kommen. Medikament der Wahl ist Doxycyclin.
Simone
(Ich bin Ärztin und derzeit Praktikantin bei Via medici online)