Fehlermanagement: Wie es besser laufen könnte – in Bad Dingenskirchen oder anderswo

Eine erfahrene Krankenschwester aus einer anderen Abteilung leitet das Treffen.
„Guten Tag und herzlich willkommen,“ beginnt sie, „schön, dass sie alle zu unserer Fehlerkonferenz gekommen sind. Ich möchte kurz den Ablauf erklären: Ich möchte nachher alle Kollegen, welche an der Sache beteiligt waren, der Reihe nach bitten, den Fall aus ihrer Sicht zu berichten. Nach jedem Statement werde ich um Kommentare bitten. Hierbei gibt es aber ein paar Grundregeln. Alles klar, soweit?“
Sie blickt in die Runde. Alle nicken.
„Regel Nummer eins: Positives Feedback zuerst. Erst dann Kritik. Aber bleiben Sie sachlich dabei. Persönliche Angriffe sind verboten. Es geht nicht darum, einen Schuldigen zu finden. Das ist ganz wichtig, okay?“
Sie blickt noch einmal in die Runde und schaut jeden scharf an.
„Und noch etwas: jede Stimme ist gleich wichtig. Jeder darf und soll sich zu jedem Statement äußern, es ist ausdrücklich erwünscht, dass Sie sich auch zu denjenigen Kollegen äußern, welche in der Hierarchie über Ihnen stehen. Hier in dieser Konferenz ist jede Stimme gleich wichtig. Ziel dieser Fehlerkonferenz ist es, herauszufinden, wie Dinge in Zukunft besser laufen könnten. Das, was passiert ist, ist nicht die Schuld eines Einzelnen. Ist soweit alles okay?“
Alle nicken.
„Unser Kollege Dr. Medizynicus wird Protokoll führen. Das Protokolle erhält jeder Teilnehmer anschließend per Email. Das Protokoll ist strikt anonymisiert und es werden ausschließlich Ergebnisse festgehalten. Und selbstverständlich ist alles, was hier besprochen wird streng vertraulich und auf keinen Fall für fremde Ohren bestimmt. Alles klar soweit?“
Allgemeines Kopfnicken.
„Dann möchte ich Herrn Oberarzt Dr. Biestig bitten, den Ablauf der Ereignisse aus seiner Sicht zu schildern….“

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