Petition gegen Abbau der Zugangsvoraussetzung

(NORDWEST) Der Bundestag hat kürzlich einer Gesetzesänderung zugestimmt, die für die berufliche Pflege von fataler Bedeutung ist. Künftig können Hauptschulabsolventen nach 10 Schuljahren unmittelbar in die Pflegeausbildung eintreten.
Ehedem galt die Regelung, dass für den Zugang zur Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege/Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und Altenpflege die mittlere Reife oder ein Hauptschulabschluss und eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung mit einer vorgesehenen Ausbildungsdauer von mindestens zwei Jahren notwendig seien.  Damit waren die Zugangsvorrausetzungen in Deutschland bereits niedriger, als in den meisten anderen europäischen Ländern.  Nun ist der Zugang noch weiter gesenkt worden – Deutschland gerät im internationalen Vergleich ins Abseits. Dabei  stand der Pflegeberuf immer schon auch den Hauptschulabsolventen offen – nach einer vorherigen Qualifizierungsphase, z.B. einer Schule zum/zur SozialassistenIn oder einer Ausbildung in der Kranken- oder Altenpflegehilfe. Dieser Qualifizierungsschritt wurde nun unterwandert.

Nach Einschätzung der überwiegenden Mehrzahl der Pflegenden, vieler Gesundheitsexperten und -politiker und der Pflegeberufsverbände setzt die Politik mit dieser Entscheidung ein falsches Signal. Dies ist kein Beitrag zur Lösung der Probleme der Pflegeberufe, sondern der Versuch, strukturelle Defizite in der Schulbildung über Berufsgesetze zu kompensieren.

Mit einer Petition sollen die Abgeordneten dazu bewogen werden, über das Gesetz erneut nachzudenken. Die Petition kann Online  oder mit Unterschriftenlisten unterstützt werden. Die Mitzeichnungsfrist endet am 22.09.2009

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