Gefühlt die heißeste Woche des Jahres, alle meine Freunde hängen am Meer/am See/im Freibad rum und ich habe Dienst. Gnah. Wenigstens bin ich kein Internist, denn ich glaube bei dem Wetter wird das halbe Land erstmal synkopal und damit internistisch… die Armen.
Ich werde mal mein perslönliches Sommerloch beenden und mal wieder ein bisschen bloggen- meine Abstinenz tut mir echt leid, nein, ich hatte KEINEN Urlaub *grmbl*, aber der Rest meiner Abteilung schon… meint man. Aber, wie bereits erwähnt, so ohne Familie kann man sich die Hauptferienzeit auch einfach mal abschminken und statt dessen für zwei ackern. Deshalb war ich wieder viel zu lang in der Klinik, dazu kommt, dass ich umgezogen bin und noch kein Internet zu Hause hab, weswegen ich auch abends nicht bloggen konnte und … ach, genug der Ausflüchte, hier bin ich wieder, on call und on air
Manny Marfan ist in der Reha, der wurde nach 10 Tagen oder so glücklich entlassen. Das ist gut, endlich mal das Gefühl, dass man wirklich helfen konnte und nicht nur irgendwelche Befindlichkeitsstörungen therapiert…
Ansonsten ist es heute so ruhig bisher, dass es irgendwie schon gruselig ist. Wir haben schnell einen Appendix geschraubt heute morgen bei Dienstbeginn, dann hab ich Visite gemacht, watt Blut abgenommen, die Rettungsstelle ist leer (oder mein Telefon kaputt, wer weiß, auf jeden Fall meldet sich keiner) und ich habe zum ersten Mal seit ich arbeite im Dienst die Muße zum Bloggen. Traum. Hoffe das bleibt so die nächsten 22 Stunden!
Die Appendektomie heute morgen war schön. Ich mag das, wenn es so läuft. Wir sind quasi von der Übergabe in den OP gefallen, das war ein junger Mann mit ganz klassischer Klinik – hat der vorherige Dienst erzählt, quasi Lehrbuch-Appendixzeichen, Schmerzen erst epigastrisch, dann im rechten Unterbauch, McBurney, Lanz, kontralateraler Loslassschmerz, rektal-axilläre Temperaturdifferenz, 17 Leukos, 2er-CRP… 24 Minuten OP-Zeit von Schnitt bis Hautnaht – daran merkt man, dass mein Erstdienst operiert hat und ich “nur” Kamerakind war, aber das war nicht so schlimm, denn wenn es flutscht dann macht auch assistieren Spaß.
Von mir aus kanns so weitergehen, aber irgendwie traue ich dem Braten nicht. Zu ruhige Dienste haben meistens irgendeine böse Überraschung in der Hinterhand… aber ich will nix beschreien, drückt mir einfach die Daumen, dass es so bleibt. Ich werd mir erstmal nen Kaffee holen und mir die Zeit bis zum Mittagessen vertreiben … vielleicht geh ich aufs Dach, da hab ich dann auch fast das Meer/See/Freibad-Feeling, auch wenn ich dann bestimmt einen inversen-Kasak-Sonnenbrand bekomme… mal schauen!