Unzufriedene Hausärzte: Warum tut Ihr denn nichts?

“Jeder dritte Hausarzt ist unzufrieden!”, meldet die Ärztezeitung (Mittlerweile ist der Artikel allerdings wieder verschwunden.).
An solche Nachrichten sind wir ja gewohnt, fast täglich tönen sie uns aus der ärztlichen Standespresse entgegen und in den Blogs, zum Beispiel beim Landarsch klingt es ja nicht anders.
Die Kollegen sind überlastet, weil die Arbeit immer mehr und das Geld immer weniger wird (von den Kollegen, die sich durch Igel-Quacksalberei eine goldene Nase verdienen, will ich hier nicht reden). Das glaube ich den Kollegen gerne. Und was tun sie?
Sie jammern.
Und beißen die Zähne zusammen und geben weiter fleißig Spritzen und Infusionen, von denen sie wissen, dass sie medizinisch überflüssig sind und noch nicht einmal Geld bringen. Sie machen weiter nächtliche Hausbesuche obwohl auch die nicht mehr bezahlt werden und es dem Patienten nicht schlechter ginge, wenn er für seine Rückenschmerzen nachts erst einmal eine Tablette einwerfen und dann nächsten Morgen in die Praxis kommen würden.
Aber der Herr Doktor ist ja in den letzten zwanzig Jahren immer brav nachts rausgekommen. Und so ist es halt bequemer. Zumindest für den Patienten. Für den Arzt weniger. Aber der beißt die Zähne zusammen und kommt trotzdem. Warum?
Aus Angst vor dem Kadi? Erzählt mir nix, Kollegen! Mit der – gut dokumentierten – Aufforderung: “…und wenn es nicht besser wird, gehen Sie bitte sofort ins Krankenhaus oder rufen den Notarzt!” seid Ihr immer aus dem Schneider.
Also ist es echte, ernst gemeinte Sorge um den Patienten, Gutmenschentum, Helfersyndrom, oder wie auch immer man es nennen darf?
Das spricht für Euch, Kollegen, Ihr seid super, toll, Spitze! Aber dann jammert gefälligst nicht!
Denn merke: Ihr seid nur dann gut, wenn es Euch selbst auch gut geht.

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