Wissen Sie, was der Patientforsikringsforening ist? Auf dem zehnten Deutschen Medizinrechtstag in Frankfurt am Main erhielten die Zuhörer vom Referenten Klaus Fischer einen Dänisch-Crashkurs. Der Rechtsanwalt aus Flensburg gab einen Überblick über das Verfahren bei Arzthaftungsfällen in dem skandinavischen Land. Zwar erließ er dem Publikum am Ende den angedrohten Vokabeltest, doch konnte er nicht verhindern, dass alle etwas lernten: Der Däne an sich ist konfliktscheu. Die Frage nach der Schuld des Arztes wird in einem Arzthaftungsverfahren nicht thematisiert – statt dessen wird umfassend aus staatlichen Mitteln entschädigt, wenn durch unzureichende Behandlung ein Schaden entstanden ist. Der Patientforsikringsforening (”Patientenversicherungsverein”) tritt als neutraler Mittler auf. Eine Welt ohne Streit…
Ganz anders in Deutschland, wo Ärzte- und Patientenvertreter sich oft genug unversöhnlich ineinander verbeißen. Die Tagung unter dem Gesamtthema “Haftung ohne Grenzen” warf vielfältige Schlaglichter auf die Risiken der heilenden Tätigkeiten. Dabei konnte es im Tagungsraum hoch über den Dächern Frankfurts durchaus auch lebhaft werden, wie eine hitzige Diskussion über die Nützlichkeit der Schlichtungsstellen zeigte. Zu schlichten blieb da nicht viel übrig.
Dafür gelang es am Abend der Impro-Theatertruppe RatzFatz.de, die vielen offenen Enden provokativ zusammenzubinden. Damit einher ging auch der von Fischer angekündigte Vokabeltest – bei dem das Publikum durchfiel, denn “Patientforsikringsforening” war nicht hängengeblieben. Dafür eine andere große Erkenntnis, die vom Moderator gerührt präsentiert wurde: Ob Krankenversicherer, Ärzte oder Anwälte – alle sehen sich als Altruisten. Darauf trank man dann noch einen – ganz Frankfurt-typisch, in der Daxx-Bar von Mainhattan.