In einer thailändischen Studie hat der AIDS-Impfstoff „RV144“ erstmals Schutz gegen eine HIV-Infektion gezeigt. Insgesamt 16 402 Teilnehmer nahmen an der dreijährigen Studie teil. Die Probanden wurden in eine Wirkstoff- und eine Placebogruppe aufgeteilt. In der Placebogruppe infizierten sich 74 Studienteilnehmer mit dem Erreger, in der Wirkstoffgruppe nur 51. Das Präparat reduzierte das Infektionsrisiko somit nachweislich um 31,2 Prozent.
Der neue Impfstoff besteht aus zwei bereits bekannten Impfstoffen: „Alvac-HIV“ von Sanofi-Pasteur und „Aidsvax“ von der Firma VaxGen. Beide Präparate zeigten in Einzeltests bislang keine Wirksamkeit. Noch ist unklar, warum gerade die Kombination der beiden Impfstoffe das Risiko, an HIV zu erkranken, senken kann. Weitere Erkenntnisse wollen die Forscher auf einer Pressekonferenz im Oktober in Paris veröffentlichen.
Obwohl die Zahlen noch keinen Durchbruch in der Impfstoff-Forschung bedeuten, sprach die Weltgesundheitsorganisation WHO von einem „ermutigenden Ergebnis“. Aktuell sind laut dem UN-Aidsprogramm UNAIDS weltweit rund 33 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Seit Entdeckung des Erregers im Jahr 1981 starben mehr als 25 Millionen Menschen an der Immunschwäche-Krankheit.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie im Ärzteblatt