Computer-Crash in Bad Dingenskirchen

Nach dem Frühstück schlurft Medizynicus gemächlich hinunter in die Notaufnahme um einen Zugang aufzunehmen. Also,
Eigentlich alles wie üblich: Anamnese, Untersuchung, Blut abnehmen, dann den Schreibkram in den Computer hacken.
„Nee, iss nich!“ sagt Schwester Anna.
„Was heißt hier ist nicht?“
„Das, was Du da gerade vorhast, das geht heute nicht.“
„Aber ich will doch bloß das Labor…“
„Was auch immer Du vorhast, falls es irgend etwas mit Computern zu tun hat, dann geht es heute nicht.“
Tatsächlich, alle Bildschirme sind schwarz.
Mein Gesicht wird ziemlich lang.
Kein Labor anordnen? Und auch keine Untersuchungen?
Okay, man kann die Zettel auch per Hand ausfüllen, wie Anno Dazumal. Aber was ist mit den Vorbefunden?
Schwester Anna stöhnt.
„Natürlich könnte jemand die alte Akte aus dem Archiv holen… wenn jemand Zeit hat…“
Aber zunächst sind alle Jemande damit beschäftigt, die handgeschriebenen Anordnungen und Zettel ins Telefon zu diktieren oder Ergebnisse entgegenzunehmen und per Hand in die alten Formulare einzutragen.
Und irgendwann taucht Frau Schröder auf. Frau Schröder ist eine etwas rundliche Dame mit dicker Hornbrille und ihres Zeichens EDV-Beauftragte. Allerdings sieht man ihr an der Nasenspitze an, dass sie von Computern so ziemlich gar keine Ahnung hat. Aber sie hat schon die Helpleine angerufen und die versprachen, das Problem umgehend zu lösen.
Aber umgehend dauert. Und bis dahin dauern Dinge, die man bislang in zwei Minuten erledigt hat plötzlich Stunden. Wie Anno dazumal.
Und unsereins wundert sich wieder einmal, wie abhängig wir uns doch von diesen kleinen Kisten gemacht haben…

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *