(HAMBURG) Jetzt geht es los – FDP-Generalsekretär Dirk Niebel fordert im Interview mit dem Hamburger Abendblatt die Abschaffung des Gesundheitsfonds. Diese Forderung dürfte eine der harten Nüsse sein, die die neue Regierungskoalition zu knacken hat, denn die CDU beharrt auf Beibehaltung des Gesundheitsfonds. Die Forderung der FDP geht einher mit den Plänen, die gesetzliche Krankenkassen zu privatisieren und den über eine Basisversorgung hinausgehenden Versorgungsanspruch der Bürgerinnen und Bürger durch zusätzliche (privat zu leistende) Versicherungen abzudecken. Die CDU mag sich in diesem Punkt im Moment noch nicht beugen. Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Kuno Winn, fordert derweil die FDP auf, sich das Gesundheitsressort in der neu zu bildenden Regierung “zu greifen”. „Die Ärzteschaft hat sich in ihrer Breite vehement für einen starken Einfluss der FDP in der Bundesregierung engagiert. Wir werden nun sehr schnell sehen können, ob sich dieser Einsatz gelohnt hat“, sagte Winn. (Zi)
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AOK Baden-Württemberg und Ärztepartner sind Vorreiter bei der digitalen Arztvernetzung
Einen bisher beispiellosen Schritt hin zur flächendeckenden digitalen Vernetzung von Arztpraxen unternimmt die AOK Baden-Württemberg zusammen mit ihren Ärztepartnern im Land. „Was wir gemeinsam in der Region Heilbronn mit dem Ärzteverband MEDI Baden-Württemberg intensiv und erfolgreich erproben, soll den Grundstein für ein künftig landesweites Ärzte-Kommunikationsnetz legen“, so der Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann, am Freitag (27.01.2017) im Rahmen des Landeskongresses Gesundheit, in Stuttgart. Die AOK und ihre Ärztepartner seien nicht durch die Digitalisierung im Gesundheitswesen getrieben: „Das ist nicht durch Not, sondern durch gemeinsame Überzeugung und Verantwortung für Patientinnen und Patienten entstanden. Mit unseren Direktverträgen haben wir erstklassige Versorgungsstrukturen geschaffen und bauen diese selbstverständlich weiter aus. Dass auch vernetzte Online-Strukturen geschaffen werden müssen, ist nur logisch und geschieht mit ebenso hohem Anspruch“, so Hermann weiter. Die dazu seit über einem Jahr laufende Testphase in Heilbronn liefert den Vertragspartnern wichtige Erkenntnisse vor allem darüber, welche Strukturen ein künftig digital breiter angelegtes Netz haben muss, damit es Ärzten eine neue Qualität an Informationen und für deren Austausch untereinander liefern kann. Über 100 Haus- und Fachärzte aus insgesamt 60 Praxen mit knapp 10.000 AOK-versicherten Patientinnen und Patienten sind am Test beteiligt. Hermann: „Wir wollen jetzt endlich vom Faxstandard in Arztpraxen wegkommen. Da wir hier aber gemeinsam Neuland betreten, ist gute Überzeugungsarbeit das A und O. Schließlich geht es um den Arzt, sein Team und Patienten, und nicht nur um Computertechnik.“ Dass die AOK Baden-Württemberg auch bei den Versorgungsstrukturen weiter nach vorn geht, zeigt die Tatsache, dass Verträge mit Rheumatologen und Diabetologen vor dem Abschluss stehen: „In der ersten Jahreshälfte noch wollen wir diese unter Dach und Fach haben“, so Hermann weiter. Dass die AOK Baden-Württemberg auf dem richtigen Weg ist, zeigen auch die seit Jahren begleitenden Umfragen des Forschungsinstituts Prognos. Die neuesten Ergebnisse bestätigen, dass 91 Prozent der am Hausarztprogramm teilnehmenden AOK-Versicherten von der besseren Koordinierung durch den Hausarzt überzeugt sind. Pressemitteilung der AOK Baden-Württemberg
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Studie „Weiterentwicklung der E-Health-Strategie“ veröffentlicht
Zur heutigen Veröffentlichung der vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in Auftrag gegebenen Studie „Weiterentwicklung der E-Health-Strategie“ erklärt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Die Digitalisierung wird die weitere Entwicklung unseres Gesundheitswesens in entscheidender Weise prägen und ist ein besonders wichtiger Antrieb für den medizinischen Fortschritt. Mir geht es darum, dass Patientinnen und Patienten digitale Anwendungen besser, sicherer und schneller als bisher nutzen können. Deshalb machen wir mit dem E-Health-Gesetz Tempo bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Mit dem Medikationsplan und einem elektronischen Notfalldatensatz führen wir erste nutzenbringende Anwendungen für die Patienten ein. Zukünftig wollen wir auch Gesundheits-Apps und Big-Data-Anwendungen besser für die Gesundheitsversorgung nutzen. Gleichzeitig muss der Schutz der höchstpersönlichen Gesundheitsdaten stets gewährleistet sein.“ Die Studie „Weiterentwicklung der E-Health-Strategie“ umfasst eine Bestandsaufnahme zu der Frage, wie die immer stärkere Digitalisierung für neue Versorgungsstrukturen und -abläufe im Gesundheitswesen genutzt werden kann. Dabei wurden Chancen, Herausforderungen und Risiken einzelner technologischer Entwicklungen unter Einbeziehung der wesentlichen Akteure im Gesundheitswesen systematisch und umfassend aufgearbeitet. In die Bestandsaufnahme flossen sowohl nationale als auch internationale Betrachtungen ein. Auf das Themenfeld „Big-Data“ wurde ein besonderer Schwerpunkt gelegt. Wichtige Ergebnisse der Studie: Die Studie empfiehlt, künftig noch gezielter die Versorgungsqualität beim Einsatz von E-Health und Big Data im Gesundheitswesen in den Mittelpunkt zu stellen und dabei alle wesentlichen Akteure im Gesundheitswesen einzubinden Um neue nutzenbringende Technologien verstärkt einzusetzen, wird vorgeschlagen, die Handlungsspielräume der einzelnen Akteure sowie bestehende Gesetze und Regelungen zu überprüfen Für den Einsatz von digitalen Technologien sollte die gesellschaftliche Akzeptanz erhöht werden. Dazu soll die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten bei der Bevölkerung und insbesondere beim Fachpersonal des Gesundheitswesens beitragen. Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen der Studie sollen dazu beitragen, um Lösungen zu entwickeln, wie gewonnene Erkenntnisse schneller in die ambulante und stationäre medizinische Versorgung eingebracht werden können. Dabei sollen insbesondere auch Ansätze gefunden werden, wie Informationen aus der Versorgung noch besser mit den Forschungseinrichtungen rückgekoppelt werden können, um dort eine noch bessere und effizientere Forschung zu ermöglichen. Die Expertise ergänzt die bereits vorliegende Studie zu den „Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps – CHARISMHA“ und liefert damit einen weiteren Baustein für die Weiterentwicklung einer Strategie für eine bestmögliche Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien für das Gesundheitswesen. Da die Anwendung neuer Technologien auch Auswirkungen auf das individuelle Verhalten der Patienten und Patientinnen wie auch auf das Arzt-Patienten-Verhältnis hat, wird das BMG in Kürze eine Forschungsförderung im Bereich Ethik und Digitalisierung im Gesundheitswesen ausschreiben, dessen Ergebnisse ebenfalls in die Weiterentwicklung der E-Health-Strategie einfließen werden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.bundesgesundheitsministerium.de Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit
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Apotheker gewinnen international an Bedeutung
Die Apotheker gewinnen in den deutschsprachigen Ländern weiter an Bedeutung und übernehmen neue Aufgaben. Dies war ein Fazit der berufspolitischen Podiumsdiskussion beim internationalen Fortbildungskongress pharmacon. Veranstalter des Kongresses ist die deutsche Bundesapothekerkammer in Kooperation mit der Österreichischen Apothekerkammer und dem Schweizer Apothekerverband pharmaSuisse. Apotheker aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol/Italien diskutierten miteinander darüber, wie Problemen wie Hausärztemangel und eine Zunahme älterer, multimorbider Patienten in den verschiedenen Ländern begegnet wird. Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer: „Die Apotheker gehören zu den Berufsgruppen, denen die Bevölkerung am meisten vertraut. Dieses Vertrauen ist für uns ein klarer Auftrag, kompetent und umfassend zu informieren und zu beraten, um die Gesundheitskompetenz der Patienten weiter zu heben.“ Deren Steigerung – im Fachjargon health literacy – wird in vielen Projekten in und außerhalb der Apotheken umgesetzt. So ist zum Beispiel die App der Österreichischen Apothekerkammer führend in der Kategorie Medizin und informiert über Apothekendienste und Medikamente. Zusätzlich beinhaltet die App einen Impfpass. Dominique Jordan, ehemaliger Präsident des Schweizerischen Apothekerverbands pharmaSuisse: „In der Schweiz wurde 2015 das Medizinalberufegesetz geändert. Fortan müssen Apotheker während dem Grundstudium zusätzlich angemessene Grundkenntnisse über Diagnose und Behandlung häufiger Krankheiten sowie Kompetenzen zur Gesundheitsförderung, insbesondere Impfen, erlangen. Das Studium sowie der neu obligatorische Weiterbildungstitel für die Leitung der Apotheke wurden entsprechend angepasst.“ Dr. Maximin Liebl, Präsident der Apothekerkammer der Provinz Bozen/Südtirol: „In Südtirol und Italien werden immer mehr Dienstleistungen von den Krankenhäusern hinaus in die ambulante Versorgung verlegt, um Kosten zu sparen. Die Apotheke als kapillar verteilter Gesundheitspunkt kann einige dieser Dienstleistungen übernehmen und so fester im Gesundheitssystem verankert werden.“ Zu diesen Dienstleistungen gehören z.B. Medikationschecks; weitere apothekerliche Angebote wie Impfungen werden angestrebt. Die Apotheker stärken außerdem die Zusammenarbeit mit anderen Heilberufen, z.B. durch Beschäftigung einer Krankenschwester in der Apotheke für die Verabreichung von Injektionen. Dr. Andreas Kiefer, Präsident der deutschen Bundesapothekerkammer: „Die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) ist eine unserer zentralen Aufgaben. AMTS beruht auf einem Medikationsmanagement, für das Arzt und Apotheker gemeinsam verantwortlich sind.“ Da die Herausforderungen in den vier Ländern sehr ähnlich sind, werden die Apotheker ihre Zusammenarbeit in Zukunft weiter ausbauen. Pressemitteilung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
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