Kopfgeld für die Anschaffung von Lesegeräten

heise online – 06.09.09 – Was war. Was wird.

Als das erste Einweiserportal auf Basis der elektronischen Fallakte seine Web-Pforten öffnete, war der Jubel groß, genauso groß wie die aktuelle Empörung über Ärzte, die angeblich ein “Kopfgeld” nehmen. Ausgerechnet Ulla Schmidt, die Schutzherrin der elektronischen Fallakte, spricht von Betrug und fordert zur Denunziation auf. Dabei entspricht es dem Gedanken der Fallakte, wenn “sektorenübergreifend” behandelt wird und Ärzte diese zusätzlichen Leistungen abrechnen. Denn so und nicht anders sieht die Realität aus: Krankheit ist eine Ware geworden und der Arzt ist ihr Verkäufer. Wenn Denunziation gefordert wird, wenn SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach einen Pranger haben will, den er als Aufsichtsrat der Rhön-Kliniken strikt ablehnt, so könnte man von einem Sieg der Spin-Doktoren sprechen. Am Mittwoch beginnt der Fachkongress IT-Trends in der Medizin, der sich schwerpunktmäßig mit dem Rollout der elektronischen Gesundheitskarte befasst. Er soll bekanntlich im Oktober in der Region Nordrhein starten, in der Ärzte ein “Kopfgeld” für die Anschaffung von Lesegeräten bekommen. Entschuldigung, natürlich ist Prämie der korrekte Ausdruck.

Danke. Hätte ich auch nicht besser formulieren können ;-)

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