in einer dunklen ecke lauert sie – ihre funkelnden furchterregenden augen beobachten mich genau. sie verfolgen mich, wie ich zentimeter um zentimeter an sie heranschleiche. noch kann ich sie kaum erkennen, aber ich weiss, sie ist da! dort hinten im düsteren staubigen eck, zwischen undurchdringlichem zahlengewirr, verwoben in ziffern und schlüsseln, abgrundtief böse und verwirrend wartet sie auf mich. noch sind es über vierundzwanzig stunden zeit, aber diese minuten verrinnen wie der sand durch meine finger in einem stundenglas, wie das wasser, dass ich vor dem verdarben mit den blossen händen schöpfe. dort in der stille knurrt sie leise, bleckt die zähne und hält mich auf distanz, aber unausweichlich komme ich ihr näher, hin- und hergerissen zwischen dem willen der auseinandersetzung, dem willen zum duell und der gleichzeitigen furcht vor derselben. dort duckt sie sich, fertig zum sprung, noch nur als zittern der luft spürbar, als vermutung, als ahnung, als gewissheit doch, wenn mein blick auf das kalenderblatt des morgigen tages fällt. wieder wird sie in mir zeiten der unwissenheit beginnen, wieder wird sie meine furcht schüren, meine not, meine existenz. wieder werde ich für stunden, tage, monate nicht wissen, was sie diesmal mir und meiner familie, mir und meinen hartgesottenen arbeitsgeprüften kumpanen bringen mag, welch furcht, welch angst, weil unsägliche enttäuschung, verwünschung. noch lauert sie, morgen sehe ich sie, morgen ist die zeit der konfrontation, des kampfes, des aug-in-auge-stehens, dann – wenn der tag sich dem abend neigt, die sonne ihr licht vor der dunkelheit verbirgt, dann, jaaa, dann, ist die zeit – die zeit der…abrechnung.
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