Blut, Knochenmark, Organe

Mal wieder was Ernstes, muss ja auch mal sein zwischen all den Blödeleien. : )

Mein Blog hat inzwischen wahnsinnig viele Besucher pro Tag (naja, mit den „Großen“ kann ich zwar noch lange nicht mithalten, aber ich blogge auch erst seit nem halben Jahr), und das möchte ich nutzen, mal wieder auf ein paar Themen aufmerksam zu machen, die mir am Herzen liegen.

Warum nicht zum Einstieg eine kleine Umfrage machen?
Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Besucher teilnehmen (schon allein, weil sie mir eine Stunde lang den letzten Nerv geraubt hat und ich grad ein starkes Verlangen nach Diazepam habe).
Noch schöner wär’s, wenn ihr eure Auswahl in einem Kommentar begründen könntet, aber das müsst ihr natürlich nicht.
Mehrfachauswahl ist möglich!

Wer noch keinen Organspendeausweis hat, kann sich hier kostenlos einen runterladen und ausdrucken. Außerdem gibts in jeder Apotheke kostenlose Organspendeausweise, und soweit ich weiß haben auch viele Arztpraxen welche vorrätig.

Es gibt viele Gründe, sich einen Organspendeausweis zuzulegen und ihn immer bei sich zu tragen. Der wichtigste Grund für mich ist, dass ich nicht glaube dass meine Angehörigen im Falle meines Hirntodes in meinem Sinne entscheiden würden. Ich glaube, sie würden sich gegen eine Organentnahme aussprechen.
Außerdem möchte ich meine Angehörigen in einem solchen Fall nicht auch noch mit dieser Entscheidung belasten, ich kann mir vorstellen, dass sie dann schon genug andere Probleme haben.

Wenn ich tot bin, brauche ich meine Organe nicht mehr. Also, warum sollten sie dann im Grab verschimmeln oder mitverbrannt werden, wenn sie jemand anderem das Leben retten könnten?

Wer, warum auch immer, eine Organspende ablehnt, kann dies auch auf dem Organspendeausweis angeben. Ein weiterer Grund, warum jeder, egal ob er dafür oder dagegen ist, einen solchen Ausweis bei sich haben sollte.
Und wer irgendwann seine Meinung ändert, kann seinen alten Ausweis vernichten und einfach einen neuen ausfüllen. 

Was die Knochenmarkspende angeht, habe ich ja vor kurzem über die zweimillionste Registrierung in der DKMS berichtet.
Das ist super, aber es müssen noch viel mehr werden. : )
Wer sich gern registrieren lassen möchte, findet hier die Ausschlusskriterien und kann sich, wenn die Kriterien nicht zutreffen, hier ein kostenloses Registrierungsset nach Hause schicken lassen, das dann ebenfalls kostenlos wieder zurückgeschickt werden kann.
Ich hab mich auch auf diesem Weg registrieren lassen, weil ich bei der letzten Registrierungsaktion in meiner Gegend leider noch nicht volljährig war und deswegen nicht mitmachen durfte. Es geht ruckzuck und ist völlig schmerzlos; allerdings darf man nicht vergessen dass im Ernstfall, wenn man als Spender in Frage kommt, dann doch eine Nadel zum Einsatz kommen wird.

Wer (aus welchem Grund auch immer) nicht in die Spenderdatei aufgenommen werden kann, aber trotzdem helfen möchte, kann das mit einer Geldspende tun. Jede Typisierung kostet 50€, und nicht jeder, der sich in die Datei aufnehmen lässt kann diese Kosten selber tragen.

Blutspenden kostet beim ersten Mal vielleicht ein wenig Überwindung, aber es lohnt sich. Und damit meine ich nicht den finanziellen Aspekt (obwohl der bei vielen Spendern sicher auch eine kleine oder große Rolle spielt; ich schließe mich da nicht aus).
In meinem Krankenhauspraktikum wurde mir das erste Mal richtig bewusst, wie unheimlich wichtig Blutspenden ist. 
Ich erinnere mich noch gut an meinen Patienten mit der Ösophagusvarizenblutung (übrigens der Top-Suchbegriff aller Zeiten hier) und an die Massen an Erythrozyten-Konzentrat und Fresh Frozen Plasma, die ihm transfundiert werden mussten.
Einem anderen Patienten, der A Rh- war, mussten wir mehrfach A Rh+ Blut geben, weil es in der ganzen Stadt und im ganzen Landkreis keine einzige Rhesus negative Blutkonserve mehr gab.

Das fand ich sehr erschreckend.

Sobald meine dämliche Erkältung auskuriert ist, werde ich mich wieder auf den Weg zur Blutspendezentrale meines Vertrauens machen und mein Blut hergeben. B Rh+ ist zwar nicht die seltenste Blutgruppe, und Universalspender bin ich damit leider auch nicht, aber trotzdem möchte ich helfen.

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