Homecomingfrust

Es regnete, als der Regionalzug endlich mit gehöriger Verspätung im Bahnhof Bad Dingenskirchen zum Stehen kam.
Ich schlug den Jackenkragen hoch, schulterte mein Gepäck und stapfte durch den Regen nach Hause, ein einsamer Cowboy in einem schlechten Western. Natürlich nichts zu Essen im Haus, woher denn auch, hab vergessen, vorzusorgen. Dafür ein paar Briefe im Kasten: Ausschließlich Rechnungen und Mahnungen und rot gedruckte Drohungen, dass man mir die Mafia auf den Hals schickt, wenn ich nicht sofort zahle. Hab ich wenigstens ein Bier im Haus? Auf dem Balkon steht ein ganzer Kasten, aber alle Flaschen sind leer.
Und in acht Stunden klingelt der Wecker und dann hat das Kreiskrankenhaus Bad Dingenskirchen mich wieder und ich weiß jetzt schon, welche Kollegen mir morgen erzählen werden wie heldenhaft sie während meiner Abwesenheit den Laden am Laufen gehalten haben…
Aber gut.
Und trotzdem hat mir dieser Graue Kasten in den letzten Tagen irgendwie gefehlt.

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