Die Ärztekammer Nordrhein will das Projekt der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) nicht länger bremsen: Noch im März hatte die Kammer den Ärzten öffentlich empfohlen, keine Lesegeräte für die neue Karte anzuschaffen – während ihrer gestrigen Sitzung zogen die Vorstandsmitglieder diese Empfehlung jedoch zurück.
Gegen diesen Antrag hatten sich die Vertreter der Freien Ärzteschaft und der Fraktion Freie Selbstverwaltung ausgesprochen. Die Vertreter von Marburger Bund und der Fraktion VoxMed überstimmten sie jedoch.
Mein Kommentar hierzu: absolut überfällige Entscheidung! Es geht nicht an, dass die Ärztekammer einerseits als einer der Gesellschafter der gematik für die Einführung der Telematik steht, andererseits aber dagegen ist. Außerdem gleicht der Versuch, die eGK zu verhindern, dem Versuch 1980 das Internet zu verhindern: die Telematik im Gesundheitswesen kommt ohnehin, die Frage ist nur ob wir die Inhalte mitgestalten, dabei durchaus aufgefordert sind, kritisch zu sein, oder ob sie ohne unsere Mitarbeit kommt. Dann dürfen wir uns aber nachher nicht beschweren, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie könnten. Die Ärzteschaft ist seit Jahren aufgefordert mitzuwirken, das heisst mitzugestalten. Ansonsten werden die Dinge ohne die Ärzteschaft entschieden.
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