Ich bin in der letzten Woche gefühlte 72 mal gefragt worden, wie ich das durchhalte, den ganzen Wust anatomischer Begriffe und Details auswendig zu lernen, sowohl von Kommilitonen als auch Freunden außerhalb der Uni.
Eigentlich ist das ganz einfach.
Ich muss zugeben, ich bin ein Tüftler. Puzzles und Rätsel faszinieren mich, wenn ich dadurch ein neues Ziel erreiche. Mein früherer Lateinlehrer, ein absolutes Sprachgenie, zitierte bei jeder sich bietenden Gelegenheit gern seinen Lateinlehrer: “Sprachen sind wie ein großes Mosaik – man findet immer wieder ein neues kleines Steinchen, das irgendwo hin passt”.
Er hat recht. Und genau so ist es mit der Medizin. Die Medizin ist für mich ein großes Puzzle mit unglaublich vielen kleinen und großen, teilweise ziemlich komisch geformten Teilen. Manche Teile müssen auch scheinbar erst noch konstruiert werden. Aber je mehr Teile man findet, desto mehr Anschlussmöglichkeiten hat man. Es werden immer größere Stücke, die man zusammensetzen kann, und am Ende erkennt man einen Bildausschnitt auf den Teilen.
Und, der Grund warum auch so Dinge wie “Lerngruppen” gut funktionieren: Jeder hat andere Teile. Aber man kann prima mit mehreren Leuten puzzeln, man muss es nur einmal ausprobieren. Und hinterher haben tatsächlich alle was davon!