Das Schmerzmedikament Tilidin ist die neue Trend-Droge im Berliner Problembezirk Neukölln.Seit ca.5 Jahren greifen immer mehr Jugendliche mit muslimischem Hintergrund danach,wahrscheinlich,weil ihnen aus kulturellen Gründen der Konsum von Alkohol und Drogen verboten ist.
Tilidin wird als Medikament angesehen.Im medizinischen Gebrauch wird die Substanz bei starken Schmerzen eingesetzt wie zum Beispiel nach einer Operation oder bei Tumorpatienten.Es scheint im Moment ein völlig auf Berlin begrenztes Phänomen zu sein.Häufig sind das junge Männer mit Migrationshintergrund.Tilidin gehört zur Gruppe der Opiate.
Und die sind seit ungefähr zehn Jahren als Loser-Droge verschrien.Die meisten drogenaffinen Jugendlichen greifen eher zu Cannabis,Amphetaminen oder zu Kokain.Mit einer Ausnahme:
Türkisch und arabischstämmige Jugendliche mit muslimischem Hintergrund.Das liegt womöglich daran,dass in der Türkei Opium noch einen hohen Stellenwert hat und insofern die Attraktivität dieser Substanz kulturell überliefert wird.
Das Medikament hat einen euphorisierenden Effekt,wirkt aber nicht so stark wie Morphium.Im Gegensatz zu den meisten Opiaten hat Tilidin auch einen leicht antriebssteigernden Effekt.Außerdem führt es zu Wahrnehmungsstörungen und eingeschränktem Urteilsvermögen.Auch die Aufmerksamkeits und Gedächtnisfunktion wird herabgesetzt.Trotzdem gilt es in der Schmerztherapie als relativ nebenwirkungsarm und hocheffektiv,zum Beispiel bei Tumorpatienten oder nach Operationen.Allerdings ist die psychische Abhängigkeit in kurzer Zeit sehr hoch.
Die Wirkung kann von den Betroffenen häufig überhaupt nicht abgeschätzt werden. Hinzu kommt,dass das Medikament eine Wirkungsverzögerung von ungefähr einer halben Stunde hat.Das führt oft dazu,dass die Konsumenten noch nachlegen.Wenn man beispielsweise eine ganze Flasche mit 100 ml austrinkt,können schwere Komplikationen auftreten wie Bewusstseinseintrübungen bis hin zum Koma.Im schlimmsten Fall kommt es zum Atemstillstand.Bei Überdosierung muss sofort der Notarzt gerufen werden.