privates

vater: „ja, ich brauch da heute noch einen termin. mein sohn ist krank.“
medizinische fachangestellte: „was hat er denn?“
vater: „ist doch egal. ich brauch einen termin.“
medizinische fachangestellte: „ok. in einer stunde könnten sie kommen.“ (es war 11 uhr, die vormittagssprechstunde ist bei uns regulär um 12 uhr beendet.)
vater: „aha. und gleich geht´s nicht?“
medizinische fachangestellte: „…?“
vater: „… ich bin ja privat versichert.“
medizinische fachangestellte: „tut mir leid, aber dann müssen sie nur unnötig mit ihrem kind warten.“
vater: „ok. also in einer stunde.“
medizinische fachangestellte: „allerdings ist herr doktor auchkinderdok da. kinderdok selbst ist heute vormittag auf fortbildung und herr doktor auchkinderdok macht bei uns vertretung.“
vater: „was? achso. ja, und heute nachmittag?“
medizinische fachangestellte: „heute nachmittag ist bei uns wie jede woche geschlossen.“
vater: „ja und? kann man da nicht mal eine ausnahme machen? rufen sie doch bitte mal kinderdok an, das geht bestimmt.“
medizinische fachangestellte: „tut mir leid, das geht leider nicht.“
vater: „also kinderdok ist heute gar nicht da? naja, dann kann ich ja auch zu herrn doktor nocheinandererkinderdok im nachbarort gehen.“

wie auch immer. der vater erschien am nächsten tag dann in der praxis. bei mir in der sprechstunde. und so fit, wie das private bobele da war, so krank konnte er gar nicht am tag vorher gewesen sein.
zweiklassenmedizin? ja, aber nur die von den privaten patienten selbst produzierte.

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