Falls Sie den Beitrag zu Regividerm in der ARD im Oktober 2009 gesehen haben: Dieser Artikel geht über die Informationen der Sendung hinaus…
Worum geht es bei dieser verhinderten Vitamin B12 Creme?
Für alle, die seit Jahren oder Jahrzehnten unter Neurodermitis oder Schuppenflechte leiden, klingt diese Nachricht fast so unglaubwürdig, wie ein Märchen: Es gibt eine Creme, die nach bisherigen Erfahrungen Ekzeme stark bessert und die dazu noch keine nennenswerten Nebenwirkungen hat.
Die Creme ist keine Cortisoncreme, sondern eher ein Naturprodukt: Avocadoöl und Vitamin B12.
Dass dies keine unglaubwürdige Behauptung ist, belegen klinische Studien, die an der Bochumer Universität vom Dermatologie-Professor Peter Altmeyer durchgeführt worden sind.
Also wäre doch der einfachste Weg direkt morgen beim eigenen Dermatologen vorbei schauen, Rezept ausstellen lassen und Regividerm (so heißt die Creme nämlich) in der Apotheke holen, anwenden und die Heilung verfolgen.
Leider hat aber die Pharmaindustrie acht Millionen Menschen in Deutschland (die unter Neurodermitis und Schuppenflechte leiden), seit fast zwanzig Jahren einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Die Geschichte der Entwicklung von Regividerm klingt wiederum zunächst ein bisschen unglaublich, weil sie so einfach ist: Zwei Studenten der Medizin und Chemie, Thomas Hein und Karsten Klingelhöller, experimentieren in einer Wuppertaler Wohnung an einer Creme die auf Basis von Vitamin B12 und Avocadoöl Abhilfe bei chronischen Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Schuppenflechte bringen soll.
Den beiden jungen Männern gelingt damals das Unglaubliche: Sie kreieren eine Mixtur, die tatsächlich eine sehr gute Besserung zeigt. Dies wird im Eigenversuch an Klingelhöllers Freundin zunächst im privaten Rahmen, dann aber auch in der oben beschriebenen klinischen Studie getestet.
Warum ist Regividerm nicht erhältlich?
16 Pharmafirmen lehnen im Laufe der Jahre die Vermarktung von Regividerm ab. Die Gründe dafür sind fadenscheinig und lassen nichts anderes als den Verdacht zu: Hier ist keine Heilung erwünscht, gilt es doch das einträgliche Geschäft mit chronischen Leiden zu bewahren und auszubauen? Nicht glaubhaft? Dann schauen Sie sich mal den Beitrag zum Pharmakartell an…
Vielleicht ist die erneute Öffentlichkeit doch noch eine Chance für Regividerm auf den Markt gebracht zu werden. Zuvor sollten freilich noch einige stichhaltigere Studien durchgeführt werden, denn die vorliegenden Studien scheinen (obwohl vielversprechend) nicht umfassend genug, wie zum Beispiel diese: Dermatology Vol. 203, 2001 oder auch im British Journal of Dermatology.
Der Vorwurf der “Schleichwerbung” in der ARD
Der unangenehme Beigeschmack: die Salbe ist anscheinend doch erhältlich und hat bereits eine PZN (Pharmazentralnummer, siehe unten mein Kommentar Nummer 5), die so schnell eigentlich nicht erhältlich sein soll, wie Frau Bast in Kommentar Nummer 9 (siehe unten) hinweist. Ebenso ist bei Amazon bereits ein Buch zur Sendung vorbestellbar, was einige Kritiker auf den Plan ruft.
Interessant ist jedoch wie das Thema und die Sendung in fast allen Zeitungen “ausgeschlachtet” wird. Frei nach dem Motto: “Das hätte man besser wissen können etc.” wird auf den Autor Klaus Martens “eingedroschen”. Natürlich ist die Datenlage noch etwas dünn. Auch habe ich in den letzten 20 Jahren zu viele “Wundermittel” gesehen, die viel versprochen aber wenig gehalten haben. Ich frage mich, wo die Kritiker (die sich jetzt allerorts aufschwingen) sind, wenn es um die wirklichen Medikamentenskandale geht?
Insofern kann ich mir mehr als vorstellen, dass die Industrie kein Interesse an natürlichen Heilstoffen hat, die nicht patentierbar sind. Und wer regt sich denn über die ganzen ehemaligen Politiker auf, die jetzt fleißig Lobbyarbeit für die Pharmaindustrie machen?
Zurück zum eigentlichen Thema: Weitere lesenswerte Kommentare sind übrigens:
Kommentar Nummer 11 liefert die Zusammensetzung der Regividerm-Salbe.
Viele weitere Kommentare (darunter auch Patienten mit Neurodermitis) weisen zu Recht darauf hin, dass es Ihnen Recht ist, wenn die Salbe auf den Markt kommt – wenn diese denn nur hält was diese verspricht…
Regividerm ohne Nebenwirkungen?
Letzlich stellt sich ja auch die Frage nach den Nebenwirkungen. Ganz frei von Nebenwirkungen ist die Creme der Studie des British Journal of Dermatology (siehe oben) auch nicht, denn dort liest man u.a. von Wirkungen wie Brennen, Juckreiz, Rötungen, Kribbelgefühl und Überwärmung.
Fazit: Die Vitamin B12 Creme könnte viele der verwendeten Cremes und Salben ersetzen, da diese anscheinend keine Nebenwirkungen hat. Von einer Heilung oder Wundersalbe würde ich nach bisher vorliegenden Erfahrungen dennoch nicht sprechen wollen, da die Beobachtungszeiträume zu kurz waren. Anscheinend muss die Salbe dauerhaft angewendet werden – wie andere Salben auch.
Um von wirklicher Heilung zu sprechen, ist nach einem gewissen Zeitraum keine weitere Medizin notwendig. Es darf aber auch keine “Symptomunterdrückung” oder Symptomverschiebung eintreten wie dies bei einigen Erkrankungen der Fall ist und zum Beispiel in der Hering-Regel in der Homöopathie zum Ausdruck kommt. Nach meinen Erfahrungen ist genau das bei chronischen Krankheiten aber der Fall…