Der folgende Dialog spielte sich kürzlich zwischen Waldi, meinem Inneren Schweinehund und meinem Gewissen ab:
Gewissen: „Du solltest Dich impfen lassen!“
Waldi: „Wieso?“
Gewissen: „Um ein Vorbild zu sein!“
Waldi: „Wieso?“
Gewissen: „Deinen Patienten empfiehlst Du die Impfung doch auch!“
Waldi: „Nö!“
Gewissen: „Potz Blitz, was höre ich denn da? Du rätst Deinen Patienten von der Impfung ab? Gehörst Du etwa zu der Fraktion der militanten Impfgegner?“
Waldi: „Nö.“
Gewissen: „Und?“
Waldi: „Ich denke, jeder soll tun, was er für richtig hält. Wer sich impfen lassen will, soll sich impfen lassen. Und wer nicht, der halt nicht.“
Gewissen: „Und Du selbst, der Du an vorderster Front stehst, willst Dich nicht impfen lassen? Was ist, wenn Du die Schweinegrippe bekommst?
Waldi: „Dann bin ich halt krank!“
Gewissen: „…und wirst mindestens eine Woche lang Deinen Patienten nicht zur Verfügung stehen!“
Waldi: „Na und?“
Gewissen: „Du wirst Deine Patienten im Stich lassen! Schmählich im Stich lassen! Sie werden vielleicht sterben, nur weil Du nichts Besseres zu tun hattest als krank zu werden! Kannst Du das mit Deinem Gewissen vereinbaren?“
Waldi: „Wuff!“ (was so viel heißt wie: „Halt’s Maul!“)
Gewissen: „Und wer soll dann all die Kranken versorgen, wenn Du selber krank bist?“
Waldi: „Wuff, wuff!“ (soll heißen: „Nicht mein Problem!“)
Gewissen: „Wirklich nicht? Bist Du nicht Arzt, Helfer, Gutmensch, Lebensretter und strahlender Held?“
Waldi: „Wuff, wuff, wuff!“