Von Sucht oder Abhängigkeit spricht man,wenn bestimmte Verhaltensweisen,meist der Konsum von Alkohol und anderen Drogen,aber auch die Einnahme von Medikamenten,das Essen oder Glücksspielen der Kontrolle des Individuums entglitten sind.Neben Gesundheitsproblemen durch die Substanzeinnahme,etwa Leberschäden durch Alkoholmissbrauch,kann es zu einer Vielzahl sozialer Folgeschäden kommen.
Nur wenige andere Erkrankungen führen bei Betroffenen und ihren Angehörigen zu so starken Schuld und Schamgefühlen wie Suchterkrankungen.So wird Suchtverhalten bagatellisiert oder totgeschwiegen,bis die Folgen so schwerwiegend sind,dass sie nicht mehr übersehen werden können.
Das Stigma,das einem Suchtkranken einst anhaftete,hat in den vergangenen Jahrzehnten an Schärfe verloren,ist aber immer noch vorhanden.Suchtkranke findet man in allen gesellschaftlichen Schichten und Berufen.Nur etwa 3-5% entsprechen dem Typ des heruntergekommen Pennbruders.Die Furcht vor Verurteilung und falsch verstandene Scham hält viele davon ab Hilfe zu suchen.
Sich endlich aussprechen zu können und Verständnis zu finden wirkt erleichternd.Die Erfahrung nach langem Zögern etwas unternommen zu haben,stärkt das Selbstwertgefühl und lässt wieder hoffen.Ist es erst mal gelungen,das Problem bei Namen zu nennen und eine Lösung ins Auge zu fassen,schwindet erfahrungsgemäß ein großer Teil der Angst vor weiteren Schritten.
„Wer mit dem Wagnis paktiert,hofft auf neue Wirklichkeit,ob aus Verzweiflung,Neugier oder Sehnsucht er ist bereit mit seinem Leben der Erstarrung zu trotzen,es sind meist die sensiblen und immer die suchenden,die sich der Droge anvertrauen.Mein Herz schlägt für die Süchtigen.Sie verschreiben sich dem Leben ohne es besitzen zu
müssen.Sie leben mit ihrer Schwäche”