Es ist nicht sicher erwiesen, dass Patienten, die sich Implantate bei verkürzter Zahnreihe setzen lassen, Vorteile haben, so der Abschlussbericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.
Eine verkürzte Zahnreihe ist dann indiziert, wenn im Ober- bzw. Unterkiefer die hinteren Zähne fehlen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine solche Zahnreihe zu komplettieren:
Durch eine Prothese oder durch eine implantatgetragene Suprakonstruktion. Zahnärztliche Leitlinien empfehlen Implantate besonders bei Knochenschwund oder Unfällen.
Im Rahmen der Studie werden vier Faktoren verglichen: Mundgesundheit und Kaueffektivität sind zwei wesentliche Faktoren.
Es konnten jedoch im Rahmen der Studie keine eindeutigen Vorteile für Implantate wie auch keine Nachteile für konventionellen Zahnersatz ermittelt werden.
Leider konnte zur Wirtschaftlichkeit beider Verfahren nicht ermittelt werden, da die KZBV keine durchschnittlichen Fallkosten liefern wollte.
Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie betitelt die Studie als „unwissenschaftliche Meinungsäußerung“.
Die Forderung der weiteren Forschung ist nie falsch, jedoch sollte man die bestehende Datenlage vervollständigen. In der vorangegangenen Studie wurden Hinweise auf methodische Unzulänglichkeiten ignoriert und unwichtigere Größen wie die Ernährung einbezogen.
Das Ergebnis diene nicht dem Herausstellen von Vor- und Nachteilen, sondern eher dem Verwischen von Unterschieden. Ein unkritischer Leser wird sich denken: „Warum neu mit Implantat, wenn denn alt genauso gut ist.“