Als Barbara Ehrenreich Ihren Brustkrebs behandeln ließ, wurde sie dazu angemahnt "positiv" zu denken; und als sie Gefühle wie Angst und Wut äußerte, wurde sie als "negativ" abgestempelt.
Ehrenreich, Autorin von 16 Büchern, nimmt sich in ihrem neuen Buch Bright-Sided: How the Relentless Promotion of Positive Thinking Has Undermined America einer Sache an, die sie […]
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Volle Kanne Bankhofer
Auch nach dem unfreiwilligen Abgang Bankhofers beim ARD-Morgenmagazin wegen “Verdachts auf Schleichwerbung” finden sich zahlreiche Spuren seines einschlägigen Wirkens auf den Internetseiten der ARD.
Zu den Produkten, die Bankhofer seit Jahren besonders am Herzen liegen, gehört der “Brottrunk”. Seit an Seit mit der “Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V.”, der “Qualimedic.com AG” und dem alten Bankhofer-Getreuen Sven David Müller-Nothmann setzt sich Bankhofer leidenschaftlich für den verstärkten Konsum von “Brottrunk” ein.
Sogar gegen die Folgen eines übermäßigen Konsums von Klosterfrau Melissengeist ist “Brottrunk” – offenbar ein eher übelschmeckendes Gebräu – nach den Worten Bankhofers ideal:
Mehr noch:
Wer Bankhofer kennt, ahnt, wie die Geschichte weitergeht.
“Brottrunk” ist eine beim DPMA unter der Registernummer 2910145 eingetragene Marke der Kanne Brottrunk GmbH & Co. Betriebsgesellschaft KG. Die Firma Kanne ist “Partner” von Bankhofers Internetauftritt gesundheitswelten.com (http://www.gesundheitswelten.com/partner/kanne.asp).
Und “Brottrunk” war in den vergangenen Jahren überraschend häufig ein Thema in den Bankhofer-Sendungen der ARD, zumindest ergibt sich dieses Bild aus den sendungsbegleitenden Internetseiten. Beispiele:
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 03.04.2008
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 07.02.2008
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 04.10.2007
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 24.08.2006
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 12.01.2006
Auf den Internetseiten zu den Bankhofer-Sendungen des Hessischen Rundfunks hat sich Bankhofer noch nicht einmal die Mühe gegeben, den Hersteller des Wunderdrinks zu verschleiern. Wiederholt taucht dort der Name “Kanne Brottrunk” ganz ungeniert in voller Länge auf.
Hilfe für Medizinjournalisten
Das Journal of the National Cancer Institute (JNCI) macht sich Gedanken, wie Medizinjournalisten geholfen werden kann, qualitativ bessere Arbeit abzuliefern. In einem Editorial analysieren Steven Woloshin, Lisa M. Schwartz und Barnett S. Kramer die Berichterstattung von einigen wissenschaftlichen Artikeln und Erkenntnissen und kommen zu dem Schluss:
Es soll jedoch nicht bei der Kritik bleiben. Zum einen können nach Ansicht der Autoren die Zeitschriften die aggregierten Resultate wie absoluten Risiken oder Einschränkungen besser kommunizieren. Einige Journals präsentieren schon Zusammenfassungen wie “Limitations”, “Contexts and Caveats” oder “Bias, confounding, and other reasons for caution”, die die Bewertung für Journalisten, aber auch für andere Interessierte erleichtern soll.
Das JNCI hat sich entschlossen mehr zu tun. Die Zeitschrift hat eine Website gestartet, die Journalisten helfen soll, es richtig zu machen (“get it right”). Den Anfang machen auf der Internetseite eine Reihe von Tipps, die die Autoren für ein Buch entwickelt und für Journalisten angepasst haben.
Die erste Handreichung enthält zwei Glossare mit Definitionen und Beispielen für typische statistische Masse, die in medizinischen Veröffentlichungen verwendet werden. Ein weiteres Dokument soll Journalisten bei der Intepretation helfen, was die gefunden Resultate aussagen, welche Bedeutung sie haben und ob sie missverständlich sein können. Wenn es darauf keine Antwort gibt, legen die drei Wissenschaftler den Journalisten nahe, die Story zu vergessen. Ausserdem gibt es noch Vorschläge für angemessene Formulierungen, was für deutsche Medizin-Journalisten nur begrenzt von Nutzen ist.
Für Nachhilfe in Sachen Interpretation von medizinsichen Studien brauchen deutsche Journalisten gar nicht so weit zu surfen. Das Ärzteblatt hat eine mittlerweile 9-teilige Serie zur Bewertung wissenschaftlicher Publikationen veröffentlicht. Gleich 24 Teile hat die Statistik-Serie der Deutschen Medizinischen Wochenschrift aus dem Jahr 2007. Zu finden auf mit der Suche nach dem Stichwort “Statistik-Serie”, die aber eher was für Hardcore-Einsteiger und Wiedereinsteiger ist.
Frage (Update 4)
Bin ich der einzige, der die gestrige ARD-Dokumentation über die von der bösen Pharmaindustrie seit 20 Jahren verhinderte rosafarbene Vitamin-B12-Salbe namens “Regividerm”, die Neurodermitis zu “heilen” in der Lage ist, spontan für einen aberwitzigen PR-Stunt erster Güte hält?
Hier der Link zur Sendung.
Die Süddeutsche Zeitung glaubt die Geschichte.
Fefe, unumstrittener Experte für Verschwörungen jeglicher Art, glaubt sie auch.
Die Home-Page des Herstellers: www.regividerm.de
Wir haben uns deshalb gegen alle Widerstände entschlossen, Regividerm® Salbe selbst zu produzieren und hoffen, damit schon bald den Betroffenen der großen Zivilisationskrankheiten Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) wirksam und nebenwirkungsarm helfen zu können!
Update: Mehr über die Hintergründe gibt es in einem gut 5 Jahre alten Artikel der Boocompany.
Update 2: Vielleicht fehlt ja dem Autor auch ein wenig Abstand zu seiner Geschichte:
Update 3: Martens’ Rezeptbuch zur Doku erreicht Platz 5 der Amazon-Bestsellerliste.
Update 4, 14:30: Platz 3. Herta Müller ist gepackt. Da geht noch was.