Also, Leute, Ihr wisst, was ein Polytrauma ist? Nein? Okay, dann erzählt Euch der Krangewarefahrer bei Gelegenheit mal etwas mehr darüber. Nur soviel:
Ein Polytrauma ist ein Patient, welcher in der Regel einen schweren Unfall hinter sich und zahlreiche, oft lebensbedrohliche Verletzungen erlitten hat. Da liegt es in der Natur der Sache, dass zunächst einmal die Chirurgen (und Anästhesisten!) gefordert sind, um innere Blutungen zu stillen, verletzte Organe zu reparieren und gebrochen Knochen zu versorgen.
ein „internistisches Polytrauma“ ist eine ganz andere Sache. Und natürlich ist die Bezeichnung auch nicht korrekt, denn die betreffenden Patienten haben weder Unfälle noch Verletzungen erlitten.
Manchmal gewinnt man den Eindruck als seien diese Patienten ausschließlich darauf aus, uns Ärzten (und eben insbesondere den Internisten und Hausärzten) das Leben schwer zu machen. Kurz und gut: sie haben eine mindestens zweistellige Anzahl von Krankheitsdiagnosen und eine noch längere Liste an Dauermedikamenten…
Eigentlich sind sie arm dran.
Einige von denen können einem leid tun: Sie leiden still vor sich hin und entschuldigen sich dafür, unsere Dienste in Anspruch nehmen zu müssen. Andere hingegen zelebrieren ihre Krankheiten, freuen sich über jede Diagnose und schleppen den dicken Aktenordner mit ihren Befunden und Arztbriefen auf Schritt und Tritt mit sich herum. Und dann gibt es diejenigen, die sich mit ihren Krankheiten nicht abfinden können und in ihrer Wut den Eindruck vermitteln, als seien wir ihrem Schicksal schuld.
Das sind die Anstrengensten.