Immer wenn es hier ruhiger wird, kann man davon ausgehen, dass ich entweder fleißig lerne, oder mich leise davor drücke und mich nicht traue das offen zuzugeben.
Im Moment ist es glücklicherweise der erste Fall. Ich bin wieder angekommen in der alten Welt, als Anatomie I noch Angst machte und die Bibliothek zu meinem zu Hause wurde. Nun ist es die Biochemie, die mir zwar keine Angst macht, mich aber trotzdem wieder hinter den Schreibtisch zwängt und das aus Vernunftsgründen lieber in der Bibliothek. Zum Einen, weil die Erfahrung mich gelehrt hat, dass selbst mit der größten Disziplin nach ein paar Tagen der Schweinehund wieder zuschlägt und der sich im Heimspiel noch schlechter schlagen lässt. Dann wird abends doch schon um 7 statt um 9 das Buch zugeklappt und morgens doch erst um 12 mit dem Lernen begonnen, satt um 9 in der Bibliothek. Noch dazu kann man da ja „nur ganz kurz“ noch etwas im Internet nachschlagen, was seltsamerweise dann auf ganz lernunabhängigen Seiten endet. Zum Anderen, weil die Atmosphäre unter der Svhreibtischlampe, gemeinsam mit vielen weiteren stumm Lernenden tröstend wirkt, darüber hinwegströstend, dass das Leben draußen vorbeizieht.
Nun habe ich also den Schweinehund niedergekämpft und die letzten Tage in fast heimischen Gefilden umgeben von meinen Lieblingsfreunden, den Büchern verbracht. Studiert, nachgeforscht und aufgezeichnet.
So manch eine negativer Beigeschmackt mischt sich auch schon in die altbekannte Welt: Leichte Gereiztheit, die das sonst recht stabile Nervenkostüm angreift und mir doch so oft die Ruhe raubt, mit der ich so manch dummen Spruch oder kleine Ärgernisse abwinke. Lamgsam frage ich mich, ob dieses Nervenkostüm mittlerweile dauerhaft dünn ist und für solche kalten Phasen wie die der Biochemie-Vorbereitung vielleicht gar nicht mehr so gut geeignet ist…
Dann fallen mir immer wieder die „wärmenden“ Beiträge meiner Lieben ein. Ein großer Nikolaussack, der darauf wartet geplündert zu werden, ein offenes Ohr, ob Tag, ob Nacht in Hemsbach, das auch dem wiederholtesten Geschimpfe über diese oder jene nie die Geduld ausgeht mich zu (be-)stärken und mich zu besänftigen, unbeirrbare Schätze, die allem Termin- und Prüfungsdruck zum Trotz immer standhaft bleiben und Verabredungen flexibel und hartnäckig einfordern und all die kleinen und großen guten Taten von guten Geistern um mich herum.
Ich kann es wie immer nicht oft genug sagen, ihr macht jeden regnerischen, grauen, kalten Tag zu warmen, lichtgefluteten Tagen!
Deshalb habe ich auch meinen fleißig ausgetüftelten Lernplan bis Februar mit genügend Sozialleben gespickt um dem größten Lernfrust und dem immer wieder kehrenden „es-geht-nicht-mehr“-Gefühl so dieses Mal vielleicht zu entkommen. Da warten dann jede Woche kleine Rettungsringe auf mich, auf die ich mich freuen und an denen ich mich festhalten kann, wenn wieder mal „gar nichts geht“. (Konzept ausgetüftelt und copyright by Meike&Carina Company & Co) Also halte ich mich nun fest an meiner nächsten Etappe: Kinotag am Dienstag und hoffe bis dahin nicht in den Diensten und den Büchern zu ertrinken
Nachdem ich nun wieder einiges an Ballast loswerden konnte, werde ich mich der Frühdienst-Müdigkeit zum Trotz nun in meine Bücher stürzen um mich dann heute Abend mit gutem Gewissen mit einer Stunde Weihnachtsdekoration belohnen zu können Langsam hat selbst die Wohnung Winterdepressionen ausgestrahlt, so ganz ohne Schmuck
Ich wünsche euch einen schönen Samstag und ein schönes Wochenende und hoffe, wir lesen uns bald wieder!!
Emergencygirl