Weltweit sterben derzeit Millionen Menschen pro Jahr, weil ihnen der Zugang zu traditionellen Impfstoffen verwehrt bleibt.
Möglicherweise können in Pflanzen produzierte essbare Impfstoffe das Problem lösen. Diese Impfstoffe bergen nur ausgewählte Antigene in sich. Die Produktion essbarer Vakzine in Pflanzen bietet zudem eine große Anzahl ökonomischer und qualitativer Vorteile. Wurden die Pflanzen nicht durch organische Düngung verunreinigt, sind die Impfstoffe frei von Bakterien, Viren und Prionen sowie onkogenen DNS-Sequenzen. Im Hinblick auf die widrigen Bedingungen des Magens verfügen Pflanzenzellen über einen natürlichen Vorteil: Durch eine zusätzliche stabile Zellwand um ihre Außenwand sind sie sehr viel widerstandsfähiger als tierische Zellen, sodass die rekombinanten Antigene weitaus bessere Chancen haben, die zersetzende Magenpassage zu überstehen
Zurzeit ist die Produktionsausbeute in Pflanzen aber zumeist noch relativ niedrig. Zudem beeinflussen Umweltfaktoren wie Licht, Temperatur und Feuchtigkeit die Konzentration der rekombinanten Proteine in den Pflanzen. Es erwies sich als problematisch, dass die Genexpression instabil ist und die jeweiligen Stoffe in den Pflanzen in unterschiedlicher Höhe gebildet werden. Damit ist eine exakte Dosierung sehr schwierig.
Da für die Verwendung als essbare Impfstoffe ausschließlich Nahrungspflanzen in Frage kommen, besteht zudem die Gefahr, dass die Pharma-Pflanzen in Lebensmittel gelangen.
Mit der Nahrung aufgenommene Antigene und damit auch Impfstoffe können auch zu einer konträren Wirkung führen: Statt die Immunreaktion zu stimulieren, unterdrücken sie sie. Dieses Phänomen der oralen Toleranz tritt vorwiegend dann auf, wenn die Fremdproteine häufig und in hohen Konzentrationen aufgenommen werden.
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