Hut ab vor allen Eltern, die ein behindertes Kind großziehen. Einem Menschen ein glückliches und einigermaßen unbeschwertes Leben zu ermöglichen, der mit einer gesundheitlichen Einschränkung, ja, nennen wir es doch beim Wort, einer Behinderung zur Welt gekommen ist, verlangt nicht nur Liebe und Toleranz, sondern auch ein unendliches Maß an Geduld. Und davor habe ich, seit mir in den letzten Tagen einige Mütter mit ihren Kindern begegnet sind, unsagbar großen Respekt bekommen.
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Les dessous chics
Wenn man morgens um 6 Uhr mühelos in die Hacken mit fast 10cm Absätzen schlüpft und 12-17 Stunden später merkt, dass der Umfang der unteren Extremitäten zugenommen hat, da man beim Wechsel von gemütliche Sketchers (eher weniger chic, dafür weicher Wolkentraum) zu Tuss-tuss-Alarm (nicht für längere Strecken geeignet, aber ein Augenschmaus) nicht mehr soooo leicht in die Schuhe gleitet, dann hilft nur noch eines: untertags sexy halterlose Strümpfe tragen.
Nightshift
Das war wieder mal ein erfüllender Nachtdienst gestern.
Eine 80-jährige Patientin hat mir ins Gesicht geschlagen und mich als Lügnerin bezeichnet.
Weil ich ihr erklärt habe, dass sie nicht schwanger ist und auch nicht im Nachthemd durch den Schnee nachhause gehen sollte.
Bootylicious
Als Allgemeinchirurgin verbringt man sehr viel Zeit mit Arschlöchern, oder besser gesagt: Arschlochproblemen. Ein häufiger Grund für eine Konsultation auf der Notaufnahme ist Blutabgang ab ano. Sprich: Blut kommt hinten raus. Was macht man als Chirurgin in dem Fall gleich zu Beginn, also nach “Was führt Sie hier her?”, “Seit wann besteht das Problem” oder “Haben Sie ungewollt an Gewicht verloren?”? Richtig, man nimmt einen linken und zwei rechte Handschuhe, sowie eine Tube Vaseline und schiebt den Zeigefinger in den PatientInnenpo. Warum zwei rechte Handschuhe übereinander? Weil einer reißen kann, und dann steckt man wortwörtlich in der Scheiße.
Ich bin letztens gefragt worden, welche Erkenntnisse man aus dieser Untersuchung gewinnen kann. Man beurteilt zuerst die Analhaut von außen – gibt es Hautveränderungen, oder Risse? Besteht eine Perianalvenenthrombose, spricht ein thrombosiertes Blutgefäß? Wölben sich beim Pressen Hämorrhoiden aus dem Analkanal heraus? Oder besteht schon in Ruhe ein Prolaps, also Vorfall? Mit dem Finger im Analkanal kann man anschliessend den Sphinktertonus, also den Spannungszustand des Schließmuskels beurteilen. Weiters, ob man im Anal/Rektalkanal Gewebe tastet, das dort nicht hingehört. Und wenn man seinen Finger anschließend betrachtet, klebt da hoffentlich kein Blut dran.
Bei Blutabgang aus dem After muss nicht zwingend ein Tumor vorliegen, sondern sehr häufig handelt es sich dabei um Hämorrhoiden. Hämorrhoiden sind Gefäßpolster unter der Darmschleimhaut, welche der Feinkontinenz dienen. Risikofaktoren wie zum Beispiel Verstopfung, Übergewicht oder Schwangerschaft begünstigen diese Erkrankung, welche sich durch das nach außen Ausstülpen des Hämorrhoidalpolsters auszeichnet. Von Hämorrhoiden abzugrenzen sind Perianalvenenthrombosen, welche den thrombotischen Verschluss eines Blutgefäßes bezeichnen.
Hämorrhoiden können auch bei jungen PatientInnen vorkommen, und sind keine Alterserscheinung. Vor allem bei Schwangeren ist dieses Problem ein sehr häufiges. So unangenehm ein Hämorrhoidalleiden auch ist, gefährlich ist es nicht und konservative, also nicht-operative Maßnahmen empfehle ich meinen PatientInnen IMMER vor einer eventuellen Operation. Das A und O ist ein regelmäßiger und weicher Stuhlgang. Mit stundenlangem auf der Toilette sitzen und Pressen verschlimmert sich die Symptomatik. Also: die Zeitung/das Handy draußen lassen! Neben Blut am Toilettenpapier beklagen die PatientInnen häufig ein Nässen und Jucken. Es ist nicht immer möglich, aber am besten duscht man die Analregion aus und trocknet sie anschliessend trocken ab.
Von Feuchtpapier rate ich ab, da das die Haut zusätzlich reizt.
In dem Sinne: happy pooping!