In Heidelberg wurde die “Gesundheitskarte” zum Jahresende eingemottet:
“Derzeit finden in keiner Testregion in Deutschland Tests zur Gesundheitskarte statt”, resümiert die Arbeitsgemeinschaft. Darum werde auch in Heilbronn nicht weiter getestet.
Ein Lehrbeispiel dafür, wie man IT-Großprojekte künftig nicht mehr angehen darf. Pleiten, Pech und Pannen. Österreich ist da schon viel weiter. Aber, vielleicht brauchen wir die Karte ja auch gar nicht mehr. Schließlich sammelt allein ELENA demnächst fleissig detaillierte Angaben über Fehlzeiten und deren Ursachen, und es gibt noch ganz andere “Vorzeigeprojekte“.
Dabei hatte Gesundheitsminister Rösler doch Anfang Dezember deutlich gemacht, dass er an der Technik grundsätzlich festhalten wolle, aber nur in einer stark abgespeckten Version, ohne das elektronische Rezept. Damit ist zwar der Patient zur Unmündigkeit verdammt, aber Einsparungen in Millionenhöhe Umsätze in Milliardenhöhe sind dennoch zu erwarten:
“Wir rechnen damit, dass der Umsatz mit Software und IT-Services in diesem Segment dieses Jahr trotz Wirtschaftkrise auf 1,2 Mrd. Euro steigt.”
NRW-Gesundheitsminister Laumann indes geht unbeirrt davon aus, dass der Basis-Rollout in Nordrhein wie geplant weitergeführt werden kann. Zunächst hatte ihn erschreckt, dass die AOK die Ausgabe der neuen Gesundheitskarte gestoppt hatte. Der örtliche AOK-Chef konnte ihn aber schnell beruhigen…
Vielen erscheint das Verhalten von Gematik, Krankenkassen und IT-Unternehmen zwar seit Jahren ignorant und borniert. Besonders umstritten ist die Online-Anbindung aller Arztpraxen und Krankenhäuser, die “eventuell auch ausschließlich über die Kartenlesegeräte erfolgen” können sollte. Für den örtlichen AOK-Chef ist die Online-Anbindung aber Bedingung. Er scheint die vollständige Industrialisierung des Gesundheitswesens anzubeten.
So. Rückblick und Linksammlung fertig. Hoffentlich komme ich in den nächsten Wochen wieder dazu, etwas aktueller zu posten. Auf 2010!