Herr B. ruft an einem Wochentag untertags auf der chirurgischen Notfallstation (!) an und verlangt von mir, dass ich ihm ein Rezept für Zolpidem ausstelle und direkt in seine Apotheke faxe. Er nehme es seit 2 Monaten täglich (!). Zum Hausarzt könne er jetzt nicht fahren, der sei eine Autostunde von ihm entfernt. Ohne sich zu verabschieden legt er grantig auf, als ich beim zweiten Anruf es wieder ablehne, ihm ein Rezept für ein Schlafmittel auszustellen, ohne den Patienten zu kennen.
Und ich dachte die Patientin, welche auf die Notfallstation kommt um die Druckstelle auf ihrem Zeh begutachten zu lassen, welche sie seit 3 Jahren stört, war ein Highlight…
Eingehender Anruf an das Diensttelefon. Freitag Abend.
“Hallo, mein Name ist XYZ, ich habe Bauchweh und weiß nicht was ich machen soll.”
“Seit wann haben Sie Bauchschmerzen?”
“Seit gestern.”
“Und wie schlimm ist es? Müssen Sie auch erbrechen, haben Sie Durchfall oder Fieber?”
“Nein, aber es tut weh.”
“Haben Sie schon ein Schmerzmittel genommen?”
“Ja, vor einer Stunde, aber es tut immer noch weh.”
“Es kann sein, dass es nur eine Magen-Darm-Grippe ist, es kann sich aber auch um ein anderes Krankheitsbild handeln. Zur Sicherheit schlage ich vor, dass Sie vorbeikommen, dann kann ich es besser beurteilen.”
“Waaas? Muss ich jetzt echt ins Spital fahren?!”
Nein. Geben Sie mir Ihr Geburtsdatum, die exakte Uhrzeit Ihrer Geburt, den Namen Ihres ersten Haustieres und die Blutgruppe Ihrer Urgroßmutter. Somit kann ich Ihnen über das Telefon punktgenau sagen, worum es sich bei Ihrem aktuellen Problem handelt!