einfach mal blaumachen

Morgen mache ich blau.
Jawoll.
In diesem Moment liege ich gerade auf meinem werten Sofa, draußen nieselt der Regen und drinnen bullert die Heizung auf Hochtouren und neben mir stehen eine Flasche Bier und eine Tüte Chips, die zweitklassige Krimi-DVD ist gerade zu Ende und in siebeneinhalb Stunden oder so muss ich im Kreiskrankenhaus Bad Dingenskirchen wieder auf der Matte stehen… oder auch nicht?
Andere Leute machen auch blau. Im letzten Dienst in der Ambulanz sind mir mehrere von denen übern Weg gelaufen: irgendwelche Wehwehchen, Fuß umgeknickt oder so, nix gebrochen, alles gut verpflastert und dann die dringenste Frage: „Krieg ich denn auch nen Krankenschein?“
Nein, dafür ist eigentlich nicht das Krankenhaus zuständig sondern der Hausarzt.
Ich habe keinen Hausarzt. Ich weiß ehrlich gesagt, überhaupt nicht, wie es bei Hausärztens zugeht. Und wie blaumachen funktioniert weiß ich schon gar nicht. Was muss man da erzählen? Kann man Tacheles reden? Oder muss man augenzwinkernd irgendeine Geschichte erfinden, die man selbst nicht glaubt und der Arzt schon gar nicht, denn ganz so blöd sind die doch auch nicht, selbst die Hausärzte nicht, oder?
Hmmm.
Wahrscheinlich trau ich mich nicht.
Also geh ich jetzt lieber brav ins Bett. Und stelle doch lieber den Wecker.

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