Jauchzet, frohlocket – oder: Süßer die Dinge nie locken!

Die Vorweihnachtszeit ist für viele Menschen – wie auch für mich – die schönste Zeit des Jahres. Und das nicht zuletzt wegen der vielen Leckereien.
Damit kleine kulinarische Sünden nicht buchstäblich ins Gewicht fallen, sollte man aber das ganze Jahr hindurch auf ausreichend Bewegung und eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten. Die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. helfen Ihnen dabei.  Denn – Hand aufs Lebkuchenherz – ein bisschen Hilfe braucht in dieser verführerischen Jahreszeit doch jeder, oder?
Ich habe mich ja tapfer gehalten, wirklich tapfer…

Seit September mache ich bei jedem Supermarkt-Besuch einen weiten Bogen um die strategisch geschickt platzierten Barrikaden aus Pfeffernüssen, Marzipankartoffeln und Schokoladen-Nikoläusen. “Die fangen ja immer früher an, das schmeckt einem doch noch gar nicht!” brummele ich gebetsmühlenartig vor mich hin – in der Hoffnung, mich selbst davon zu überzeugen, dass Dominosteine nicht lecker sind. Leider weiß ich: Die finde ich superlecker, auch bei sonnigem Spätsommer-Wetter.
Zum Glück kann ich ja auf Ersatzdrogen zurückgreifen, um dem Verlangen nach Vorweihnachtssüße wenigstens bis Ende November zu widerstehen: Statt Nougatzäpfchen verordne ich mir also täglich Mandarine® forte. Manchmal muss auch schon mal eine Hochdosis getrockneter Feigen herhalten. Dass die süßen Früchtchen eigentlich auch kleine Kalorienbomben sind, verdränge ich mal – Gewissen und Verdauung geht es dafür blendend.

Bis zum 1. Dezember! Denn ab diesem Tag sind meinem Weihnachtsappetit Tor und 24 Türchen geöffnet: Schon vor dem Frühstück schaue ich nach, ob mich mein Adventskalender heute mit einer lustigen Lokomotive, einem schönen Fliegenpilz oder vielleicht einem drolligen Eichhörnchen erfreut. Naja, über den Adventsbezug lässt sich streiten, das Motiv ist aber eigentlich auch zweitrangig – Hauptsache es ist kakaohaltig!
Mein morgendliches Müsli verfeinere ich nun auch nicht mehr mit Erdbeer- sondern mit Zimtpflaumen-Bratapfel-Joghurt – toll! Und tagsüber im Büro setzen Spekulatius und Stollen der „ausgewogenen Ernährung“ das Makrönchen auf.

Statt zum Joggen im Park verabrede ich mich mit Freunden ab jetzt öfter für einen Gang über den Weihnachtsmarkt. Und irgendwie ist das auch wie Sport. Im Slalom wedeln wir uns durch die Menschenmassen und nehmen die erste Hürde: Anstehen an der Glühweinbude.  Kinderpunsch wäre zwar eine gute Idee – aber wer will schon ein Getränk, dass billiger ist als das Becherpfand? Also fangen wir doch mit Glühwein und Eierpunsch an. Ganz Verwegene bestellen sich gleich ein hochprozentiges “Bergfeuer” oder “Alpenglühen”, irgendwo muss das Brennen in der Speiseröhre ja herkommen.
Dann starten wir den Parcours. Erstmal was Herzhaftes! Ich lege einen halben Meter Bratwurst zurück – und bin schon aus der Puste.  Backfisch im Bierteig, Champignon-Pfanne mit Sauerrahm,  Flamm- und Reibekuchen – die anderen sind auch schon ganz aufgerieben. Es wird langsam Zeit für den Nachtisch, natürlich nur Obst! Hey, was können wir dafür, dass wir Äpfel, Bananen und Ananas hier nur am Spieß und im Schokomantel bekommen?

Ich kann mich nicht recht entscheiden, ob ich für den Heimweg eher gebrannte Mandeln, Cashew-Kerne oder Macadamia-Nüsse erwerben soll. Dank des süßen Glühweins könnte ich auf dem Nachhauseweg aber fast schon wieder auf etwas Salziges.
Aber ich lenke mich ganz gut ab und stelle mir einfach vor, was wohl morgen hinter dem Adventskalender-Türchen auf mich wartet. Ein putziger Schneemann? Ein Schlitten? Herzen, Sterne, Brezeln?

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