Wer einmal in der Anästhesie gearbeitet hat, wird das Medikament Thiopental kennen: Ein schnell und kurz wirksames Narkosemittel. Patienten, die es intravenös verabreicht bekommen, schlafen Sekunden später ein – und wachen auf, wenn die Operation vorbei ist. Dafür zu sorgen, dass sie wieder aufwachen, das ist die eigentliche Kunst des Anästhesisten.
Natürlich kann man einem Menschen auch eine entsprechend hohe Dosis verpassen, die bewirkt, dass er nicht mehr aufwacht.
Aber normalerweise hat ein Arzt nicht die Aufgabe, seine Patienten umzubringen.
Ärzte, welche im Dienste US-amerikanischer Justizbehörden stehen, tun dies aber gelegentlich.
Sie legen dem Patienten einen venösen Zugang und hängen eine Infusion an. Vorher wird natürlich ordnungsgemäß die Haut desinfiziert, damit es keine Infektionen gibt.
Manche Patienten haben schlechte Venen, dann muss man öfters stechen. Manchmal klappt es auch gar nicht, dann darf man das Zeug seit Neuestem auch notfalls intramuskulär spritzen.
Der Effekt ist in beiden Fällen derselbe. Der Patient wird eingeschläfert, wie ein Hund, den man nicht mehr braucht. Tierärzte machen so etwas bekanntlich öfters.
Menschenärzte dürfen sowas eigentlich nicht, so steht es schon von alters her in dem berühmten Hippokratischen Eid.
Aber der ist bekanntlich schon über zweitausend Jahre alt und inzwischen ein wenig aus der Mode gekommen.