Die HPV-Impfung muss auf den Prüfstand. Nach Informationen des Spiegels will der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) nochmals den Nutzen der Impfung untersuchen.
Das Robert-Koch-Institut, die zentrale Forschungs- und Referenzeinrichtung des Bundesministeriums für Gesundheit auf dem Gebiet Infektionskrankheiten, wurde zu einer Neubewertung der Studien zur Impfung gegen HPV aufgefordert.
Der G-BA bestimmt in Form von Richtlinien den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und legt damit fest, welche Leistungen der medizinischen Versorgung von der GKV erstattet werden. Kriterien sind der diagnostische oder therapeutische Nutzen, die medizinische Notwendigkeit und die Wirtschaftlichkeit.
Vor und während der Markteinführung wollte besonders der Gardasil®-Hersteller Merck & Co. (in Deutschland Sanofi Pasteur MSD) mit einem unvergleichlichen PR-Aufwand die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger von der Notwendigkeit der Impfung überzeugen. Das hat auch beim G-BA Spuren hinterlassen.
G-BA-Chef Rainer Hess räumt gegenüber dem SPIEGEL ein, 2007 “unter enormem Druck” gestanden zu haben, die Impfung einzuführen.