Warum wir Ärzte auf den Strich gehen

Letztens habe ich bei uns auf der Herrentoilette so eine Zeitschrift gefunden. Also so eine – wie soll ich das jezt sagen, ohne rot zu werden? – also so eine mit so Fotos von so Frauen drinne, nä, die wo nicht so viel anhaben, nicht wahr?
Also, die wo eigentlich gar nichts anhaben. Also, Ihr wisst, schon was ich meine. So ‘ne Zeitung würde ich mir natürlich nie kaufen, aber wo sie denn nun da so auf der Herrentoilette herumgelegen ist, da hab ich halt ein wenig darin geblättert.
Oioioi, hab ich mir gedacht, und bin ziemlich rot geworden. Da waren nämlich auch Krankenschwestern drinne. Also so Mädels, von denen es hieß, dass sie angeblich Krankenschwestern seien, ein paar von denen hatten auch noch Teile von Krankenschwesternausrüstung dabei, nicht unbedingt an. Nun ja, es gibt auch in Bad Dingenskirchen ein paar ganz leckere Krankenschwestern, wie Jenny zum Beispiel, aber die hab ich natürlich noch nie nackich gesehen.
Ja und später dann… da ist mir nachts im Traum Madame Jaqueline erschienen.
„Viele Kunden mögen es, wenn man sie im Krankenschwester-Outfit bedient,“ sagte sie, „aber es gibt auch Kunden, die Ärtzinnen bevorzugen!“
„Und? Habt Ihr das im Angebot?“
Madame Jaqueline lachte.
„Es gibt sogar richtige Ärztinnen in unserer Branche! Aber im Grunde sind wir doch sowieso Kollegen!“
„Warum das?“
„Gehören wir nicht beide der Dienstleistungsbranche an?“
„Also vielleicht… im weitesten Sinne…“
„Gar nicht im weitesten Sinne. Zu Dir kommen Menschen, denen etwas fehlt. Und auch die Männer, die zu uns kommen, tun das, weil sie ein Bedürfnis haben…“
„Nun ja…“
„Du gibtst Deinen Patienten Zuwendung und wirst dafür bezahlt. Du verkaufst ihnen die Illusion von Freundschaft…“
„Aber da gibt es doch Unterschiede…“
„Natürlich. Mein Stundenlohn ist höher!“
Und dann lachte sie erneut. Und es war ein ziemlich dreckiges Lachen.

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