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PKV: Bei Reform der Pflege-Noten auf unabhängige Wissenschaftler setzen
Zur Debatte über die Reform des ‚Pflege-TÜV‘ erklärt Uwe Laue, der Vorsitzende des Verbandes der Privaten Krankenversicherung, anlässlich der PKV-Jahrestagung: „Die Private Krankenversicherung begrüßt die Initiative der Bundesregierung für eine Neukonzeption des ‚Pflege-TÜV‘. Die Erfahrungen des PKV-Prüfdienstes aus mehr als 10.000 Qualitätsprüfungen von Pflegeeinrichtungen bestätigen klar die Kritik des Bundesgesundheitsministeriums, dass die Veröffentlichung der Pflege-Noten in ihrer bisherigen Systematik gescheitert ist, denn sie ist für Verbraucher nicht aussagekräftig. Die bisherige ‚Verhandlungslösung‘ bei den Pflege-Noten hat Entscheidungen für klare Prüfkriterien eher behindert. Die PKV empfiehlt stattdessen, die neue Prüfsystematik auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu entwickeln. Sie begrüßt den Vorschlag des Ministeriums, ein Pflegequalitäts-Institut einzurichten. Dabei wäre es sinnvoll, auf eine bestehende Einrichtung mit einschlägiger Expertise zurückzugreifen. Wir schlagen vor, dass die von der Privaten Krankenversicherung gegründete gemeinnützige Stiftung „Zentrum für Qualität in der Pflege“ (ZQP) diese Aufgabe übernimmt. Das ZQP gilt als nationales Kompetenzzentrum der Pflegewissenschaft und könnte in kurzer Zeit eine wissenschaftlich basierte Entscheidungsgrundlage für die künftige Prüfsystematik erarbeiten. Die PKV würde sich freuen, wenn sie damit die für alle Versicherten wichtige Reform des Pflege-TÜV erleichtern könnte. Das Gesundheitsministerium will die Pflege-Noten ab 2016 übergangsweise durch eine Kurz-Zusammenfassung der Prüfergebnisse ersetzen. Diese Übergangsregelung sollte nicht nur von Vertretern der Gesetzlichen Krankenversicherung, sondern im Einvernehmen mit dem PKV-Verband erstellt werden. So kann der PKV-Prüfdienst seine Erfahrungen einbringen.“ Pressemitteilung des Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.
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Zehn Jahre AOK-Hausarztvertrag in Baden-Württemberg
Auf den 8. Mai 2008 datiert der Aufbruch in eine völlig neue qualitätsgesicherte gesundheitliche Versorgung in Baden-Württemberg. An diesem Tag besiegelten AOK, Hausärzteverband und MEDI in Baden-Württemberg den bundesweit ersten freien Vertrag zur hausarztzentrierten Versorgung (HZV). Diese vertrauensvolle Partnerschaft trägt von Jahr zu Jahr mehr Früchte. Mittlerweile profitieren 4.000 Haus- und Kinderärzte von besseren Arbeitsbedingungen durch Honorierung ohne Budgetierung sowie einer einfachen Abrechnung, was insbesondere mehr Zeit für die sprechende Medizin lässt. 1,55 Millionen einge-schriebene Versicherte, davon 60 Prozent mit chronischen Krankheiten und Mehrfacherkrankungen, werden besser versorgt, wie die Evaluation der Universitäten Frankfurt am Main und Heidelberg bestätigen. Auch ansonsten ist die HZV als alternative Regelversorgung zukunftsweisend, etwa durch die schnellere Terminvergabe in den seit 2010 sukzessive angeschlossenen Facharztverträgen oder bei Antworten auf den Hausärztemangel. HZV-Praxen stehen für team- und arbeitsteilig orientierte Strukturen, sind für den Ärztenachwuchs nachweislich attraktiver und wirken somit dem Hausärzteschwund entgegen. Die „Gesellschaft des langen Lebens“ mit weiterer Zunahme chronischer Erkrankungen und Multimorbidität geht mit dem Trend zu einer ausgeprägten Spezialisierung der Medizin einher. Für die Patientinnen und Patienten fehlt es an der notwendigen Abstimmung ihrer Behandlung. Dem Hausarzt als qualifiziertem „Rundum-Versorger“ vor Ort kommt daher eine zentrale Aufgabe zu. Er behandelt nicht nur alle Patientinnen und Patienten mit vielen unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen, sondern steht als Koordinator im engen Austausch mit seinen Fachkolleginnen und -kollegen. Der sich auch bereits vor zehn Jahren angesichts starrer Budgetierung, zunehmenden Honorarverlusten und fehlender Anerkennung abzeichnende Hausärztemangel ist mittlerweile in aller Munde. Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, erinnert sich: „Allen Beteiligten war damals klar, dass das Versorgungssystem dringend eine wettbewerbliche Frischzellenkur der tradierten Strukturen benötigte. Dessen zentralistisches Einheitssystem hatte sich bei zudem immer mehr bürokratischen Vorgaben total festgefahren. Wir sehen heute, dass wir trotz anfangs massiver Gegenwehr der Altstrukturen durch Verbindlichkeit und Strukturierung für über 1,5 Millionen AOK-versicherte Patientinnen und Patienten im Land eine nachweislich bessere Versorgung auf freiwilliger Basis ermöglichen.“ Die HZV steht für einen Paradigmenwechsel in der hausärztlichen Versorgung. Den teilnehmenden Versicherten der AOK Baden-Württemberg bietet sie die Sicherheit des für sie jederzeit Verantwortung übernehmenden Hausarztes bei qualitätsorientierter und besser koordinierter Versorgung. Basis sind vertragliche Kriterien, wie eine durch Leitlinien gestützte Diagnostik und Therapie, verbindliche Qualitätszirkel unter den teilnehmenden Ärzten und eine rationale Pharmakotherapie. Dr. Berthold Dietsche, Vorsitzender des Hausärzteverbands Baden-Württemberg und Teilnehmer der ersten Stunde kann das bestätigen: „Die HZV ist die wichtigste Errungenschaft für die Hausärzte. Die leistungsgerechte Honorierung in festen Eurobeträgen ohne Budgetierung sichert die wirtschaftliche Zukunft unserer Praxen und bietet Planungssicherheit, zum Beispiel für die Anstellung von angestellten Ärzten. Und die HZV steht auch für moderne, teamorientierte Praxisstrukturen. Die Erfahrungen belegen, dass die Weiterführung von HZV-Praxen eindeutig besser gelingt als in reinen KV-Praxen.” Rund 2.200 Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis (VERAH) entlasten landesweit die Ärzte unter anderem durch Routinehausbesuche und spielen so eine zentrale Rolle bei einer zeitgemäßen Patientenversorgung. Zur alternativen Regelversorgung gehören mittlerweile sechs erfolgreich laufende Facharztverträge für neun Facharztgruppen mit über 1.900 teilnehmenden Ärzten und Psychotherapeuten. Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI Baden-Württemberg und MEDI GENO Deutschland, erklärt dazu: „Die Kombination aus Hausarzt- und Facharztverträgen ist wegen der Zunahme älterer und versorgungsintensiver Patienten zunehmend wichtiger. Dazu bedarf es insbesondere verbindlich geregelter Schnittstellen, was systembedingt in der KV-Regelversorgung nicht funktionieren kann.“ Innovativ sind die Vertragspartner in vielen Bereichen unterwegs. „Durch unsere eigene Gestaltungsautonomie in den Haus- und Facharztverträgen wollen wir gemeinsam auch die Chancen der Digitalisierung sinnvoll nutzen. Hohe Priorität hat dabei, die strukturierte Zusammenarbeit der an den Verträgen teilnehmenden Praxen auf eine jederzeit sichere, elektronisch vernetzte Basis zu stellen“, so AOK-Chef Hermann. Im Herbst werden die aktuellen Ergebnisse der mittlerweile vierten Evaluationsrunde veröffentlicht. Der HZV-Vertrag wird seit Beginn durch eine unabhängige Versorgungsforschung der Universitäten Frankfurt am Main und Heidelberg begleitet. Sie überprüft die alternative Regelversorgung im direkten Vergleich mit der bekannten Regelversorgung und identifiziert Anhaltspunkte zur weiteren Entwicklung der Verträge. Damit sind die HZV- und Facharztverträge auch Vorbild in punkto Transparenz und Zukunftsorientierung. Pressemitteilung der AOK Baden-Württemberg
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Deutscher Apotheken-Award für drei innovative Projekte
Im Rahmen eines Festakts in Berlin wurde heute erstmalig der Deutsche Apotheken-Award verliehen. Der Preis, den der Deutsche Apothekerverband (DAV) initiiert hat, würdigt in drei unterschiedlichen Kategorien innovative Projekte, durch die die Arbeit in der Apotheke bzw. die Versorgung der Patienten durch die Apotheke optimiert werden können. In der Kategorie „Soziales Engagement – Kooperation Selbsthilfe und Apotheke“ wurde das Projekt „Demenzfreundliche Apotheke“ ausgezeichnet. Partner waren einerseits 51 Apotheken im Großraum Augsburg, die von Apotheker Dr. Michael Brüch von der Marien-Apotheke Dasing vertreten wurden, und andererseits die Alzheimer Gesellschaft Augsburg. Die Partner etablierten gemeinsam ein dauerhaftes Netzwerk zur Beratung und Betreuung dementer Patienten und pflegender Angehöriger in Apotheken und ein Alzheimer-Telefon als erstes Gesprächsangebot. Der Preis in der Kategorie „Gesunde Lebensführung – Prävention“ ging an Dr. Karin Schmiedel und Dr. Helmut Schlager vom WIPIG – Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen sowie Prof. Dr. Kristina Friedland von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg für das Projekt „GLICEMIA – Das Leben ist süß … so soll es bleiben! Diabetes erkennen und vermeiden“. Obwohl es sich bei den Preisträgern selbst nicht um Apotheken handelt, hat die Jury sich bewusst für dieses Projekt entschieden. Dafür sprach neben der hohen fachlichen Qualität der Umstand, dass die eigens entwickelten Begleitmaterialien und Handlungsanleitungen für Apotheken eine ideale Basis bieten, Patienten umfassend zum Thema Diabetes zu beraten. In der dritten Kategorie „Moderne Apotheke“ konnten sich Dr. Ina Lucas, und Maria Zoschke, Inhaberinnen der Lichtenberg Apotheke aus Berlin, durchsetzen. Das Projekt „Ein neues Verständnis von Apotheke“ zeigt u.a., wie die technischen Möglichkeiten von Kommissionierautomat, Tablet-PC und Scannerkassen integriert und besser in den Arbeitsalltag angepasst werden können, um für die Apothekenmitarbeiter mehr Freiräume zu schaffen. Jury-Vorsitzender Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV): „Die eingereichten Projekte veranschaulichten eindrucksvoll, wie innovativ die Apotheken sind. Mit dem Deutschen Apotheken-Award möchten wir das vielfältige soziale und gesellschaftliche Engagement der Apothekerinnen und Apotheker anerkennen.“ Der Preis ist mit 2000 Euro je Kategorie dotiert. Bewertet wurden die eingereichten Projekte in fünf Bewertungskriterien: Inhalt des Projekts, Einbindung von Partnern, Nachhaltigkeit, Vorbildfunktion und eingereichte Materialien. Zur Jury gehörten neben Becker auch Claudia Berger (Mitglied des DAV-Vorstands und Patientenbeauftragte des DAV, Vorsitzende des Saarländischen Apothekervereins), Thomas Benkert (Vizepräsident Bundesapothekerkammer und Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer), Prof. Dr. Julika Loss (Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin der Universität Regensburg, Medizinische Soziologie) und Dr. Jutta Hundertmark-Mayser (Stellvertretende Geschäftsführerin der Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)). Pressemitteilung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
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