Betablocker: Einmal Hü – einmal Hott

Im Laufe der Jahrzehnte erlebt “man” so einiges in der Medizin. Vor allem erlebt man, dass die Erkenntnisse von gestern die Irrtümer von morgen sind.

Beispiel Betablocker. Mittlerweile sehe ich nicht nur, dass diese Dinger wie bunte Smarties verteilt werden, sondern auch das “Neue Studien” ein weiteres Spektrum zugänglich machen, das bisher (nach Studienlage) eigentlich tabu war…

Also: Worum geht es?

Das vegetative Nervensystem nimmt entscheidenden Einfluss auf das Herz und den Kreislauf. Dieser Einfluss ist nicht immer erwünscht. Um ihn zu bremsen können Betablocker mit dem gängigen Wirkstoff Metropolol eingesetzt werden. Inzwischen auch bei Herzinfarktpatienten oder einer nachgewiesenen Herzinsuffizienz. Neuere Studien haben den Nutzen von Metropolol bei solchen Erkrankungen festgestellt und damit ältere Studien widerlegt, welche zu dem Ergebnis kamen, dass Betablocker bei solchen Patienten nicht eingesetzt werden dürften.

Hierdurch wird deutlich, das solche Studien immer nur in einem kleinen Rahmen unter Berücksichtigung der Bedingungen während der Studie brauchbare Informationen liefern können. Der menschliche Organismus ist jedoch individuell und erfüllt diese Rahmenbedingungen nur selten. Daher hat jede Studie nur vorläufigen Charakter. Ihre Aussagen sind so gut wie niemals individuell und für alle Zeiten wahr. Sie berücksichtigen weder den Menschen in seiner Komplexität noch können sie bisher unerforschte Einflussfaktoren einbeziehen. Alle Ärzte und Mediziner sollten sich dieser Tatsache stets bewusst sein.

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